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Europa hautnah: Studienfahrt der DHBW zu EIB und Europäischer Kommission

Studierende der DHBW-Studiengänge Banken und International Business nutzten im Oktober die Gelegenheit zur Teilnahme einer seitens des Europa Zentrums Baden-Württemberg organisierten Exkursion zu den EU-Institutionen in Brüssel und Luxemburg. Seitens der DHBW Villingen-Schwenningen begleitete Prof. Dr. Patrik Buchmüller die Exkursion und half bei der Planung der Studienfahrt, die gemeinsam mit Studierenden der ESB Business School in Reutlingen stattfand.  

Zum Auftakt erläuterte Dr. Jochen Schanz in Luxemburg die Arbeit der Europäischen Investitionsbank (EIB) und ging dabei auf die Hauptaufgaben und aktuelle Finanzierungsinitiativen dieser schon seit den 1950er-Jahren bestehenden EU-Institution ein. Diese Förderbank der EU unterstützt nicht nur große Infrastrukturvorhaben mit günstigen Finanzierungen, sondern auch große Unternehmensinvestitionen. Die Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stärkt die EIB vor allem indirekt über die Absicherung von KMU-Krediten kommerzieller Banken und Investitionen in Riskokapitalfonds.

Was sind die Schwerpunkte der EIB?


Dazu zählen etwa die Unterstützung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung derjenigen EU-Regionen, die weniger wohlhabend sind sowie der Innovationskraft in der Europäischen Union. Die Bank versucht generell einen sehr großen Teil ihrer Mittel einer nachhaltigen Verwendung im Sinne der Förderung von Umwelt (Environment), Sozialen Belangen (Social) und guter Unternehmensführung (Governance) zukommen zu lassen. Vor diesem Hintergrund ist die EIB generell einer der größten europäischen Emittenten von ESG-Bonds zur Refinanzierung ihrer Kreditvergabe.

Dr. Jochen Schanz stellte einige Finanzierungsprojekte der EIB sowie die geographische und branchenbezogene Verteilung des Neugeschäfts vor. Darüber hinaus ging er auf die äußerst großzügige Kapitalausstattung der EIB aufgrund der Gesellschafteranteile der EU-Mitgliedsstaaten ein, die grundsätzlich Spielraum für eine weitere Ausdehnung des Neugeschäftes der Bank ließe.

Austausch mit den Studierenden

In der Diskussion mit den Studierenden kam auch die Frage der Finanzierung von Verteidigungsinvestitionen in der EU durch die EIB auf. Zudem konnten die Studierenden Jochen Schanz zu seinem persönlichen Lebenslauf und den Besonderheiten der Arbeit im Economics Department der EIB fragen. Die beiden auch architektonisch sehenswerten EIB-Gebäude auf dem Kirchberg-Plateau liegen in direkter Nachbarschaft zum Europäischen Gerichtshof. Die Studierendengruppe durfte anlässlich des Informationsbesuchs auch den großen Sitzungssaal der EIB nutzen, welcher für die Verwaltungsratssitzungen der Bank genutzt wird. Wir danken Dr. Jochen Schanz und der EIB herzlich für die sehr gut verständlichen Informationen zur EIB-Tätigkeit und die schönen persönlichen Eindrücke über die Arbeit einer der weltweit wichtigsten Investitionsbanken, die wir bei unserem Vor-Ort-Besuch sammeln konnten.

Mit einem Besuch bei der Europäischen Kommission im Gebäude Charlemagne in Brüssel startete die Studiengruppe in ihren zweiten Exkursionstag. Beim Informationsgespräch zum Thema „Die Rolle der Europäischen Kommission in der EU“ gab Frau Elena Tchoupetlovska von der Generaldirektion Übersetzung zunächst einen Überblick über Aufgaben und Zuständigkeiten der Kommission. Anschließend erläuterten Helge Schroeder, stellvertretender Referatsleiter, und Inês de Oliveira Magalhães, Teamleiterin im Generalsekretariat, die interne Governance-Struktur und organisatorischen Abläufe der Institution.

Nach einer Mittagspause am belebten Place Jourdan erkundeten die Studierenden Brüssel aus unterschiedlichen Perspektiven. Eine Gruppe nahm unter Leitung des Historikers Malte Woydt an einer Stadtführung teil, die sich mit den sozialen und städtebaulichen Wirkungen der EU auf Brüssel befasste. Dabei wurde deutlich, wie stark die europäische Präsenz das Stadtbild und das gesellschaftliche Leben prägt.

Im Haus der Europäischen Geschichte

Parallel besuchte die zweite Gruppe das Haus der Europäischen Geschichte, wo Nils Bunjes vom Europa Zentrum Baden-Württemberg im Rahmen des Themas „Neue Wege zu Europa“ spannende Einblicke in Entstehung, Entwicklung und Herausforderungen der EU vermittelte. Am Folgetag wurden die Gruppen getauscht, sodass alle Teilnehmenden beide Programmpunkte erleben konnten – ein vielseitiger Blick auf die europäische Idee aus politischer und gesellschaftlicher Sicht.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union in der rue Belliard 60–62. In der Landesvertretung – oder, wie es heute heißt, im Gebäude von „The Länd“ – gaben Tina Sprungala und ein Kollege einen anschaulichen Einblick in die Aufgaben und Arbeitsweise der Vertretung. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die Präsenz der Bundesländer in Brüssel ist, um regionale Interessen zu vertreten und politische Netzwerke zu pflegen. Bei einer anschließenden Führung erhielten die Studierenden Einblicke hinter die Kulissen – bis hin zu den Besprechungsräumen, in denen sonst Ministerpräsident Winfried Kretschmann Platz nimmt. Am Abend klang der Tag in geselliger Runde aus.

Ein herzlicher Dank gilt Frau Wilke von der EBS Reutlingen für die gute Zusammenarbeit, den Reutlinger Studierenden für die schöne gemeinsame Zeit sowie allen Gesprächspartnern in Luxemburg und Brüssel für ihre spannenden Einblicke in die Arbeit der Europäischen Union.
Besonders danken wir Nils Bunjes vom Europa Zentrum Baden-Württemberg für die hervorragende Organisation und seine begeisternde Vermittlung europäischer Themen.
Auch im kommenden Jahr soll Studierenden der DHBW wieder die Möglichkeit geboten werden, an einer kombinierten Exkursion nach Brüssel und Luxemburg teilzunehmen – ergänzt durch eine mögliche Kurzexkursion nach Straßburg.

"Hochschulkommunikation DHBW Villingen-Schwenningen"

Hochschulkommunikation DHBW Villingen-Schwenningen