Hochschulkommunikation

Aktuelle News

DHBW VS untersucht Mobilitätsverhalten 

Wie kommen Studierende und Mitarbeitende der DHBW Villingen-Schwenningen eigentlich zur Hochschule – und welche Möglichkeiten gibt es, die dabei entstehenden CO₂-Emissionen zu senken? Diesen Fragen ging die Hochschule im Rahmen eines Pilotprojekts erstmals systematisch nach. Ziel der Erhebung war es, das Mobilitätsverhalten genau zu erfassen, die CO₂-Bilanz der Pendelwege zu berechnen und konkrete Potenziale für eine nachhaltigere Mobilität am Campus zu identifizieren.

Die Befragung fand online über das Tool LimeSurvey statt. Insgesamt nahmen 700 Personen teil, nach Bereinigung der Daten konnten 571 Datensätze ausgewertet werden. Besonders erfreulich war die engagierte Rekrutierung der Teilnehmenden durch die Projektverantwortlichen.

Die Auswertung erfolgte im Rahmen von zwei Bachelorarbeiten, die wesentliche Erkenntnisse für die zukünftige Mobilitätsgestaltung liefern:

Steffen Engelmann (Studiengang BWL-Industrie) untersuchte unter anderem den Zusammenhang zwischen Wohnsituation und Mobilitätsverhalten. Er stellte fest, dass fast die Hälfte der Studierenden, die zu Fuß zur Hochschule kommen, in einer Wohngemeinschaft lebt. Daraus ergibt sich ein spannender Ansatz: Ein größeres Angebot an WG-Plätzen vor Ort könnte nicht nur die Wohnsituation verbessern, sondern auch einen deutlichen Beitrag zur Reduzierung der CO₂-Emissionen leisten. Außerdem zeigte er, dass mehr als ein Drittel der Befragten grundsätzlich bereit wäre, eine Fahrgemeinschaft zu bilden – insbesondere, wenn dies unkompliziert über eine App möglich ist.

Jens Fischer (Studiengang RSW – Steuern und Prüfungswesen), der bereits einen Bachelorabschluss in Psychologie besitzt, widmete sich in seiner Arbeit zusätzlich den psychologischen und ökonomischen Einflussfaktoren auf die Wahl klimafreundlicher Verkehrsmittel. Er konnte zeigen, dass Eigenschaften wie Altruismus und Vertrauen positiv mit der Absicht korrelieren, nachhaltige Verkehrsmittel zu nutzen. Auch ein eher städtisch geprägtes Wohnumfeld wirkt sich positiv auf die tatsächliche Wahl aus.

Besonders deutlich wurde das Potenzial durch Fahrgemeinschaften: Würden nur 10 Prozent der bisherigen Alleinfahrerinnen und Alleinfahrer auf Fahrgemeinschaften umsteigen, ließe sich der durchschnittliche CO₂-Fußabdruck pro Kopf um rund 8,6 Prozent senken – das entspricht etwa 220 Tonnen CO₂ pro Jahr. Neben der Umwelt profitieren auch die Beteiligten selbst: Weniger Kosten für den Arbeits- oder Studienweg und mehr soziale Kontakte sind angenehme Nebeneffekte.

Die DHBW Villingen-Schwenningen hat bereits erste Schritte eingeleitet: Für alle Standorte wurde der Zugang zur Mitfahr-App „Pendla“ erworben, die den Einstieg in Fahrgemeinschaften erleichtern und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten soll.

Prof. Dr. Steffen Arnold, Prorektor für Nachhaltigkeit an der DHBW Villingen-Schwenningen, erklärt: „Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass wir gemeinsam viel bewegen können. Schon kleine Veränderungen im Mobilitätsverhalten, wie die Nutzung von Fahrgemeinschaften oder der Umstieg auf nachhaltigere Verkehrsmittel, leisten einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz.“

Die Hochschule plant, die Mobilitätsbefragung künftig in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. So können Veränderungen im Mobilitätsverhalten dokumentiert und gezielte Maßnahmen zur weiteren Reduzierung der Emissionen entwickelt werden. Die Ergebnisse des Pilotprojekts liefern dabei eine wertvolle Grundlage – sowohl für Villingen-Schwenningen als auch für andere Standorte der DHBW.

Foto: DHBW VS
"Hochschulkommunikation DHBW Villingen-Schwenningen"

Hochschulkommunikation DHBW Villingen-Schwenningen