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Zwischen Fußballplatz und Hörsaal: So stemmt Jonas Brändle zwei Vollzeit-Jobs

Wenn Jonas Brändle nach seinem Tag an der DHBW in Villingen-Schwenningen in den Feierabend geht, dann hat er an vier Tagen in der Woche immer noch etwas vor sich. Dann schnürt er die Kickschuhe und steht in Villingen auf dem Fußballplatz des FC 08 Villingen. Der Verein spielt in der Regionalliga – entsprechend hoch sind auch die Anforderungen an die Spieler.

Brändle studiert in Villingen-Schwenningen RSW – Steuern und Prüfungswesen im sechsten Semester. Sein Dualer Partner ist die Klaiber-Group in Albstadt-Ebingen. In der Praxisphase bedeutet das: nach getaner Arbeit im Büro geht es mit dem Auto in den Schwarzwald-Baar-Kreis zum Training: „Ich bin an diesen Tagen gute drei Stunden im Auto“, erklärt der 24-jährige Sigmaringer. „Das sind lange Tage.“

Duales Studium in Villingen-Schwenningen

Aber wie kommt es, dass sich ein Fußballspieler in dieser Klasse für ein Studium an der DHBW VS entscheidet? „Es war von Anfang an klar, Fußballer zu werden, das ist mein Traum“, beschreibt Brändle. Mit 15 ging es ins Fußball-Internat des FC Heidenheim, schließlich folgt der erste Einsatz in der zweiten Fußball-Bundesliga. Zwei Jahre spielt er bei der Mannschaft der SG Sonnenhof-Großaspach in der Regionalliga Südwest. „Ich habe dann beschlossen, dass ich mir ein zweites Standbein aufbauen will. Im Sport kann es schnell gehen: eine entsprechende Verletzung – und es ist aus.“

Die DHBW in Villingen-Schwenningen habe sich dabei perfekt angeboten: „Ich bin froh, das gemacht zu haben“, sagt Brändle. An der Kaufmännischen Schule in Heidenheim habe er früher schon gemerkt, dass er ein gutes Gespür für Zahlen habe: „Das Steuer-Thema schreckt erst ein wenig ab, aber es begleitet einen viel im Alltag – und man macht schnell Fortschritte.“ Ein besonderer Vorteil sei dabei der Praxisbezug des Dualen Studiums: „Ich kann das Gelernte aus der Theorie direkt danach in der Praxis verfestigen“, so Brändle.

Ausgleich durch den Fußball

Neben der Arbeit, dem Lernen für die Klausuren und dem Fußball-Training gibt es dann natürlich auch die Spiele: „Wenn es auswärts ist, geht es auch bis nach Kassel oder Frankfurt“, erklärt der 24-Jährige. Da gebe es Tage an denen man sich frage, ob das wirklich sein müsse. Allerdings sei der Fußball auch das Gegengewicht zum Studium: „Im dritten Semester fiel ich geraume Zeit wegen eines Kreuzbandrisses aus und konnte nicht Fußball spielen. Das hat mir sehr gefehlt. Es macht so viel Spaß, da bin ich gerne bereit das auf mich zu nehmen.“

Und wie geht es nach dem Studium weiter? „Ich befinde mich derzeit in Gesprächen, wie das aussehen wird“, so Brändle. Er wünscht sich dann allerdings einen geregelteren Ablauf „und es wird vermutlich ein anderer Verein, in der Nähe meines Arbeitgebers. Die Kanzlei kam mir so entgegen, ich möchte da auch etwas zurückzahlen.“

„Das Duale Bachelor-Studium an der DHBW ist zwingend als Intensivstudium eingestuft. Das erfordert volle Fokussierung. Ich bin auf alle stolz, die das meistern“, sagt Prof. Dr. Clemens Wangler, einer der Studiengangsleiter*innen von RSW – Steuern und Prüfungswesen. „Wer dann noch ein Hobby auf einem Niveau betreibt, das andere hauptberuflich machen, hat meinen vollen Respekt. Junge Menschen wie Jonas Brändle beweisen, dass ihre Generation völlig unterschätzt wird“, so Wangler weiter.

Jonas Brändle studiert RSW - Steuern und Prüfungswesen an der DHBW Villingen-Schwenningen, außerdem spielt er für den Fußball-Regionalligisten FC 08 Villingen. Foto: DHBW VS
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