Mit offenen Augen durch Amsterdam: Theorie trifft Praxis in der Sozialwirtschaft
Amsterdam gilt als eine Stadt der Vielfalt, der Gegensätze und der Toleranz – und genau diese Vielfalt nutzten die Studierenden der Sozialwirtschaft an der DHBW Villingen-Schwenningen, um auf ihrer diesjährigen Abschlussfahrt im sechsten Semester spannende Impulse für ihr Studium und ihre berufliche Zukunft mitzunehmen.
Während ihres Studiums haben sich die Studierenden nicht nur mit der klassischen Betriebswirtschaft und den Grundlagen der Sozialen Arbeit beschäftigt. Vielmehr standen auch Themen im Mittelpunkt, die die gesellschaftliche Entwicklung und die Soziale Arbeit der Zukunft prägen: soziales Unternehmertum, nachhaltiges Wirtschaften, interkulturelle soziale Gerechtigkeit sowie ethische Fragen rund um ein würdevolles Leben am Rande der Gesellschaft. Amsterdam bot dafür den idealen Lernort.
Fünf inspirierende Projekte mit europäischem Vorbildcharakter
Auf dem Programm standen fünf ausgewählte Projekte, die in ganz Europa als Role Models für soziale Innovation gelten:
United Repair Center – ein Zentrum für innovatives und ökologisch nachhaltiges Unternehmertum. Hier dreht sich alles darum, hochwertige Kleidung zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen oder neu zu kaufen. Damit wird nicht nur Ressourcenverschwendung vermieden, sondern es entstehen auch neue Arbeitsplätze im sozialen Sektor.
De Regenboog Groep – eine Einrichtung, die sich für menschenwürdige Obdachlosen- und Drogenarbeit engagiert. Die Studierenden erlebten, wie praktische Hilfen und respektvolle Begegnung den Alltag von Menschen in besonders prekären Lebenslagen verändern können.
Prostitution Information Center – eine Organisation, die über die Rechte von Sexarbeiter*innen aufklärt und damit zur Entstigmatisierung beiträgt. Für viele Studierende war dieser Besuch ein Augenöffner in Bezug auf soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte.
Startblock Riekerhaven – ein in Deutschland einzigartiges Wohnprojekt für 525 Jugendliche und junge Erwachsene. Das Besondere: Hier leben niederländische und geflüchtete Jugendliche Tür an Tür. Das Projekt ist ein Beispiel gelebter Integration und zeigt, wie gemeinsames Wohnen Brücken baut.
Und nicht zuletzt: der Besuch im Anne-Frank-Museum. Dieser erinnerte eindrucksvoll daran, wie wichtig es ist, Geschichte wachzuhalten und sich aktiv für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz einzusetzen.
Theorie-Praxis-Transfer in seiner besten Form
Die Studienfahrt machte deutlich, dass Theorie und Praxis an der DHBW untrennbar miteinander verbunden sind. Was im Seminarraum theoretisch erarbeitet wurde – etwa Fragen nach sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Inklusion – konnte in Amsterdam hautnah erlebt, diskutiert und reflektiert werden.
Die Nachbereitung erfolgte in einem Umfeld, das kaum inspirierender sein könnte: Im „Student Classroom“ am Nordseestrand setzten sich die Studierenden intensiv mit ihren Erfahrungen auseinander, tauschten Eindrücke aus und reflektierten das Erlebte. Damit wurde die Studienfahrt nicht nur zu einem unvergesslichen Abschluss des Semesters, sondern auch zu einem intensiven Lernmoment für die eigene professionelle Haltung.
„Amsterdam hat uns gezeigt, wie vielfältig und innovativ Sozialwirtschaft gedacht und gelebt werden kann. Die Mischung aus Praxisbesuchen, Reflexion und gemeinsamer Erfahrung hat unsere Gruppe fachlich wie persönlich enorm bereichert“, so das Resümee der Studierenden.
Nachgearbeitet, vertieft und reflektiert wird im vielleicht schönsten Student Classroom Europas, am Nordseestrand in den Niederlanden. Foto: DHBW VS