Lernen, Forschen, Verändern: Gemeinsam für soziale Gerechtigkeit
Bereits zum fünften Mal fand vom 15. bis 22. Juni das Action Research Summer Camp statt. An dem ERASMUS-Projekt nehmen Hochschulen aus Cork (Irland), Gdańsk (Polen), Malmö (Schweden), Ostrava (Tschechien) sowie die DHBW VIllingen-Schwenningen und die veranstaltende Bertha-von-Suttner-Privathochschule (BSU) Salzburg teil. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Corey Dolgon, US-amerikanischer Soziologieprofessor, Singer-Songwriter und Gewerkschaftsaktivist, und Eberhard Raithelhuber, Professor für Soziale Intervention und Transformation an der BSU.
Mit im Team ist Professorin Karin E. Sauer von der DHBW VS-Fakultät Sozialwesen als Community-Music-Spezialistin. Im Laufe der fünf Jahre wurden über hundert Personen rund um die Welt in Partizipativer Aktionsforschung (PAR) ausgebildet.Dies gelang nur durch die Unterstützung einer einzigartig progressiven Gemeinschaft in Innsbruck, die es erlaubt, von ihr zu lernen und Solidarität zu praktizieren: der Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl. Sie wurde von und für marginalisierte, transnational mobile Roma aus der Ostslowakei und Rumänien gegründet.
Heute ist die Kontinuität des Camps gewährleistet – jedoch sind die Gastgeber:innen und Teilnehmenden jedes Jahr aufs Neue überwältigend. Gemeinsam schaffen sie einen einzigartigen Lernraum außerhalb der Hochschule, in dem Forschende und Praktiker:innen ermächtigt werden, in Zusammenarbeit mit sozialen Gemeinschaften auf soziale Gerechtigkeit hinzuwirken. Sie teilen Erfahrungen von hoffnungsvoll stimmenden Friedensaktivist:innen, Teilnehmenden aus dem Globalen Süden und weltumspannenden sozialen Bewegungen. Sie profitieren von der maximalen Diversität der Gruppe in Bezug auf Altersgruppen, akademische Positionen, disziplinäre Hintergründe, gesprochene Sprachen, Dis_Abilities, Neurodiversität, Religionen sowie Forschungsthemen. Sie erleben das Miteinander mit der gastgebenden Roma-Gemeinschaft beim gemeinsamen Kochen, Musizieren und Feiern.
Dieses Jahr zeigte sich, wie zentral die Zusammenarbeit mit Co-Forschenden ist, die als Betroffene sozialer Ungleichheit aktiv auf die Veränderung ihrer Lebensverhältnisse hingearbeitet haben: Anna und Barbora, Romnja-Gemeinwesenarbeiterinnen aus Tschechien, die mit Kolleginnen der Universität Ostrava geforscht haben, machten dies eindrücklich deutlich.