Hochschulkommunikation

Aktuelle News

Hilfsangebote für (werdende) Eltern

KVJS-Landesjugendamt besucht den Studiengang »Soziale Arbeit – Jugend-, Familien- und Sozialhilfe«

»Frühe Hilfen« sind niedrigschwellige und freiwillige Angebote, die sich an (werdende) Eltern oder Familien mit Kindern von null bis drei Jahren richten. Hauptzielgruppe sind dabei Familien mit erhöhtem Unterstützungsbedarf aufgrund unterschiedlicher Belastungen. Im Rahmen des Bundeskinderschutzgesetzes, das 2012 in Kraft trat, wurden die »Frühe Hilfen« im § 16,3 SGB VIII sowie im § 1 Abs. 4 KKG rechtlich verankert und sind mittlerweile eine wichtige Säule der Kinder- und Jugendhilfe.

Mitte April stellten Cornelia Gaal und Katrin Heubach, vom KVJS-Landesjugendamt, Studierenden des Studiengangs »Soziale Arbeit – Jugend-, Familien- und Sozialhilfe« die Strukturen der »Frühe Hilfen« in Baden-Württemberg vor. „Die »Frühe Hilfen« sind in vielen Städten und Landkreisen nachhaltig etabliert und koordinieren und vernetzen dort als regionale Unterstützungsangebote Hilfen aus dem Gesundheits-, Sozial- und Kinder- und Jugendhilfebereich“, erklären die Referentinnen. An diese Hilfenetzwerke könnten sich werdende Eltern oder Eltern mit kleinen Kindern wenden, um alltagspraktische Unterstützung zu erhalten. Auch bedarfsgerechte und längerfristige Hilfe, etwa zu Fragen der gesundheitlichen Versorgung oder der Kindererziehung bietet das Netzwerk an. Oberstes Ziel der »Frühe Hilfen« sei die Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern, so die Mitarbeiterinnen des Landesjugendamts. Geburtskliniken, Familienhebammen, Kinderärzt*innen, Sozialarbeiter*innen sowie angeleitete ehrenamtliche Helfer*innen würden hierbei durch eine multiprofessionelle Kooperation und Vernetzung Unterstützung leisten und bei Bedarf Zugänge zu weiteren Hilfen eröffnen.

Nach einer fachlichen Einführung in die Entstehungsgeschichte, die strukturellen Rahmenbedingungen sowie die Ziele der Frühen Hilfen erklärten Gaal und Heubach sozialpädagogische Zugänge. Letztere wurden anhand von Fallvignetten gemeinsam mit den Studierenden in die Praxis übersetzt und diskutiert. „Neben Potentialen wurden so insbesondere die Grenzen und Herausforderungen der Frühen Hilfen deutlich“, berichtet Studiengangsleiterin Professorin Dr. Barbara Schramkowski.

Unter den Teilnehmenden war auch Jessica Erdel, eine Absolventin im Studiengang »Soziale Arbeit – Jugend-, Familien- und Sozialhilfe« der DHBW Villingen-Schwenningen. Die Alumna ist im Jugendamt des Landkreises Karlsruhe im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) tätig und sieht in den Frühen Hilfen eine unverzichtbare Ergänzung zu den Hilfen zur Erziehung: „Durch sie können Familien erreicht werden, die einen niedrigschwelligen Zugang zu gesundheitlicher und sozialpädagogischer Unterstützung benötigen.“

Eingeladen zur Veranstaltung und diese moderiert hatten die beiden Studiengangsleiter*innen Professorin Dr. Barbara Schramkowski und Professor Dr. Andreas Gut.

V.l.n.r: Professor Dr. Andreas Gut, Professorin Dr. Barbara Schramkowski, Katrin Heubach, Cornelia Gaal und Jessica Erdel.
"Annika Honacker"

Annika Honacker