Soziale Folgen der Klimakrise und psychische Gesundheit diskutiert
Anfang Dezember luden Jessica Becker und Jan Amann, Studierende der Fakultät Sozialwesen, zusammen mit den Professorinnen* Karin E. Sauer und Barbara Schramkowski zum Campus Abend »Soziale Folgen der Klimakrise und psychische Gesundheit« ein. Im Fokus stand der Vortrag von Katharina van Bronswijk, Psychotherapeutin und Sprecherin der »Psychologists For Future«, die den emotionalen Umgang mit der Klimakrise fördern und darüber konstruktives Handeln ermöglichen möchte.
Hintergrund der Veranstaltung war, so stellte Schramkowski in ihrem einleitenden Vortrag dar, dass die Klimakrise, verbunden mit zahlreichen ökologischen Katastrophen (u.a. Verlust von Biodiversität, Artensterben), eine Krise sozialer Ungleichheit in Bezug auf Ursachen, Verantwortung wie auch Folgen darstelle. „So sind vulnerable Gruppen, die über weniger Ressourcen verfügen, um sich und ihr soziales und ökologisches Umfeld zu schützen, viel stärker von den Konsequenzen von Umwelt- und Klimazerstörung betroffen“, erklärte Schramkowski und führte eine Studie der WHO und UNICEF an, wonach beispielsweise hohe Kohlendioxidemissionen, für die insbesondere reichere Industrieländer Verantwortung tragen, ein zentraler Gefährdungsfaktor für die Gesundheit von Kindern weltweit darstellen.
„Die 18. Shell-Jugendstudie (2019) verdeutlicht“, so die Vortragende, „dass klima- und umweltbezogene Ängste stark zugenommen haben und beispielsweise 65 Prozent der jungen Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren Angst vor den Folgen der Klimakrise haben“. Dies habe auch damit zu tun, so Amann bereits einleitend am Abend, dass die Auswirkungen immer sichtbarer werden: So versiegen beispielsweise im Schwarzwald zunehmend Grundwasserquellen und in vielen Wäldern sei ein hoher Anteil des Baumbestandes von Vertrocknung bedroht, da es weniger regne und die Hitzeperioden zunehmen. Gleichzeitig seien ergriffene Maßnahmen Deutschlands nicht ausreichend, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und somit Gefährdungen abzumildern und teilweise noch abzuwenden.
Dieses Dilemma und die damit verbundene intergenerationale Ungerechtigkeit in Bezug auf die Bewältigung der Ursachen und Auswirkungen der Krise sei darüber hinaus psychisch herausfordernd. In ihrem Vortrag ging Katharina van Bronswijk auf resiliente Bewältigungsformen ein, die es ermöglichen sollen, weder vor Angst zu erstarren noch das Thema durch Verdrängung von sich fern zu halten.
Im Anschluss an die beiden Vorträge ergab sich ein lebendiges Gespräch zwischen Lehrenden und Studierenden über persönliche Betroffenheit und Sorgen in Bezug auf die Klimakrise sowie Formen des Engagements und Wünschen bezüglich sozialökologischer Transformationen.
Die Fortführung der Gespräche sei geplant, so die Organisator*innen des Campus Abends und bei Interesse an Vernetzung sowie bei Fragen können die Professorinnen* als Ansprechpersonen kontaktiert werden. Die Vorträge können online abgerufen werden:
Zur Aufzeichnung.

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