Kommunikation zwischen Fachkräften, jungen Menschen und ihren Familien fördern
»Ombudschaft in der Jugendhilfe Baden-Württemberg« zu Besuch an der Fakultät Sozialwesen
In der Kinder- und Jugendhilfe gibt es durch die Novellierung des 8. Sozialgesetzbuches (Kinder- und Jugendstärkungsgesetz) im Juni 2021 einige fachliche Neuerungen: Der § 9a SGB VIII „Ombudsstellen“ beauftragt die Bundesländer sicherzustellen, „dass sich junge Menschen und ihre Familien zur Beratung in sowie Vermittlung und Klärung von Konflikten im Zusammenhang mit Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe […] und deren Wahrnehmung durch die öffentliche und freie Jugendhilfe an eine Ombudsstelle wenden können. Die hierzu dem Bedarf von jungen Menschen und ihren Familien entsprechend errichteten Ombudsstellen arbeiten unabhängig und sind fachlich nicht weisungsgebunden.“
Im Februar stellten Sibylle Silcher und Stefani Brenner von der »Ombudschaft in der Jugendhilfe Baden-Württemberg« Studierenden des Studiengangs »Soziale Arbeit – Jugend-, Familien- und Sozialhilfe« das fachliche Konzept der Ombudschaft vor. Gemeinsam bearbeiteten sie zahlreiche Fallbeispiele. Diese verdeutlichten, wie Ombudschaft funktioniert und wie sie darauf hinwirkt, bestehende Machtungleichgewichte auszugleichen. „Das ist insbesondere in den ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen zur Erziehung von Bedeutung, da im jugendhilferechtlichen Dreiecksverhältnis zwischen Jugendamt, freien Trägern und anspruchsberechtigten Kindern, Jugendlichen und Eltern bisweilen erhebliche Interessenskonflikte entstehen“, erklärt Professorin Dr. Barbara Schramkowski, Leiterin des Studiengangs. Professor Dr. Andreas Gut, ebenfalls Studiengangsleiter »Soziale Arbeit – Jugend-, Familien-, Sozialhilfe«, ergänzt: „Um diese im Spannungsfeld von Kindeswohl, Elternrecht, staatlichem Wächteramt und Einrichtungsinteressen zu bearbeiten, bedarf es bisweilen einer Vermittlung, Begleitung und gegebenenfalls auch Intervention durch eine unabhängige Stelle.“ Die »Ombudschaft in der Jugendhilfe Baden-Württemberg« bietet hierzu an vier Standorten in Karlsruhe, Tübingen, Freiburg und Stuttgart geeignete Anlaufstellen.
Eingeladen zur Veranstaltung hatte die beiden Studiengangsleiter*innen, die die Veranstaltung auch moderierten.
Annika Honacker
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