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»Innovationsprogramm Forschung« – ein Förderprogramm der DHBW

Das »Innovationsprogramm Forschung« (IPF) ist ein Förderprogramm der DHBW, das in Kooperation mit Universitäten bzw. Hochschulen mit Promotionsrecht die Entwicklung des akademischen Mittelbaus unterstützt, um so die Forschungskapazität der DHBW auszubauen. Das IPF beabsichtigt außerdem mit der Durchführung von Promotionen Forschung, Innovation und Transfer an der DHBW zu stärken und die Positionierung der DHBW als Wissens- und Transferpartnerin zu festigen. „Seit  dem 1. April 2020 bin ich im Rahmen des IPF an der DHBW tätig,“ erklärt Annika Flächer. „Kooperationspartnerin meines Promotionsvorhabens ist die Fakultät für Bildungs- und Sozialwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. An der DHBW begleitet Professorin Dr. Barbara Schramkowski mein Vorhaben.“

Im Zuge Ihrer Promotion ist Frau Flächer am DHBW CAS angestellt und lehrt im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit an der DHBW Villingen-Schwenningen. Am CAS in Heilbronn unterstützt sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin das Team der Fakultät Sozialwesen. „Das besondere an meiner Stelle ist sicherlich die standortübergreifende Tätigkeit und die Kooperation zwischen der Fakultät Sozialwesen der DHBW Villingen-Schwenningen und des CAS in Heilbronn.“

Nach ihrem Bachelorstudium an der DHBW Villingen-Schwenningen im Studiengang Soziale Arbeit mit Studienschwerpunkt Bildung und Beruf sowie dem Masterstudium im Studiengang Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft am CAS in Heilbronn führt sie ihre akademische Laufbahn nun weiter an der DHBW fort. „Im Anschluss an mein Masterstudium habe ich eine Lehrtätigkeit an der DHBW Villingen-Schwenningen im Modul Forschung in der Sozialen Arbeit übernommen und betreue darüber hinaus Studierende bei der Erstellung ihrer Bachelorarbeiten, was sich beides perfekt mit meinem Interesse empirisch zu arbeiten ergänzt. Meine Promotion mit dem Arbeitstitel „Migrationssensibler Kinderschutz – Fallrekonstruktionen aus rassismuskritischer und diversitätsbewusster Perspektive“ beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen Professionellen und Betroffenen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und wird damit eventuell einhergehenden Stereotypisierungen und Diskriminierungen im institutionellen Kontext im Rahmen der Sozialen Arbeit analysieren. Anhand der Rekonstruktion von Kinderschutzfällen aus verschiedenen Perspektiven soll ein besonderes Augenmerk auf die Verstrickungen aller an den Hilfeprozessen beteiligten Personen in rassistische Machtverhältnisse gelegt und darüber hinaus erörtert werden, wie passgenaue Hilfen zur Erziehung für Familien mit Migrationshintergrund gestaltet sein müssen. Zu erwarten ist sicherlich kein Patentrezept wie zukünftig mit Familien mit Migrationshintergrund im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe umgegangen werden soll, da Lebenswelten und Hilfeprozesse hinsichtlich ihrer Komplexität und ihres Verlaufes sehr individuell sind. Jedoch ist ein vorrangiges Ziel meiner Arbeit, aufgrund der differenzierten Auseinandersetzung mit dieser Thematik Erkenntnisse zu gewinnen, auf deren Basis Empfehlungen für das professionelle Handeln innerhalb der Sozialen Arbeit und insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe entwickelt werden können.“

Frau Professorin Schramkowski, die die Promotion von Frau Flächer begleitet, hebt besonders den Bezug der Arbeit zum Bachelorstudiengang »Soziale Arbeit – Jugend-, Familien- und Sozialhilfe« hervor, den sie zusammen mit Herrn Professor Dr. Andreas Polutta leitet: „Zentrale Themen, mit denen wir uns im Studiengang befassen, sind Hilfen zur Erziehung sowie Kinderschutz. Hier ist es wichtig, dass Fachkräfte ihre eigenen subjektiven Interpretationen in Bezug auf Lebenslagen von jungen Menschen, und damit verbundene mögliche Hilfebedarfe, immer auch kritisch hinterfragen. Und da Rassismus ein gesamtgesellschaftliches Machverhältnis darstellt, das unser Denken und Handeln beeinflusst, ist es wichtig, diesen möglichen Einfluss auf Hilfeprozesse – auch in Verbindungen mit anderen Differenzen wie z.B. Geschlechterverhältnissen – mehr in den Blick zu nehmen. Hier freue ich mich bereits darauf, wenn Frau Flächer an späterer Stelle Seminare mit mir gemeinsam gestaltet und ihre Erkenntnisse mit den Studierenden diskutieren wird.“

Annika Flächer
"Annika Honacker"

Annika Honacker