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Im Gespräch mit einer Überlebenden des Holocaust

Studierende des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Villingen-Schwenningen hatten die Gelegenheit, sich in einem Online-Zeitzeuginnengespräch intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, die eindrucksvoll von ihren Erfahrungen als jüdisches Kind während des NS-Regimes berichtete. Sie schilderte, wie sie bereits früh Ausgrenzung, Angst und tiefe Unsicherheit erlebte. Um sie vor Deportation und Verfolgung zu retten, brachte ihr Vater sie 1942 von München zu einer katholischen Bauernfamilie nach Franken. Dort musste sie unter falschem Namen und mit der Identität eines angeblichen unehelichen Kindes einer Verwandten leben. Die Familie, die sie aufnahm, setzte sich durch dieses mutige Handeln selbst einer enormen Gefahr aus. Die letzten Kriegsjahre verbrachte Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch verborgen und in ständiger Furcht, entdeckt zu werden.

Die Studierenden folgten ihren eindringlichen Schilderungen aufmerksam und mit großer Anteilnahme. Nach dem Zeitzeuginnengespräch berichteten sie in ihren Reflexionen, dass sie die persönlichen Schilderungen der Zeitzeugin tief berührt hätten. Viele gaben an, dass die eindrucksvollen Erfahrungen und Emotionen, die vermittelt wurden, sie nachhaltig zum Nachdenken über historische Zusammenhänge und ihre Bedeutung für die Gegenwart angeregt hätten. Gleichzeitig wurde deutlich, wie bedeutsam das Erinnern für unsere Gegenwart und Zukunft bleibt. Nur wenn die Gesellschaft wachsam ist und Verantwortung übernimmt, kann verhindert werden, dass sich ein solch dunkles Kapitel der Geschichte jemals wiederholt.

Ein herzlicher Dank gilt Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch für ihre Offenheit und ihren Mut, ihre persönliche Geschichte zu teilen. Ebenso danken wir der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), die dieses wertvolle Online-Zeitzeuginnengespräch möglich gemacht hat.

Juden legen Steine auf Grabsteine, um zu zeigen, dass sie die Verstorbenen nicht vergessen haben und ihnen die Ehre erweisen. Foto: pixabay
"Hochschulkommunikation DHBW Villingen-Schwenningen"

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