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Auf schwierigere Lebensphasen kann man sich gut vorbereiten

„Mit der Veranstaltungsreihe „psychisch fit studieren“ will Irrsinnig Menschlich e. V. Mut machen, über psychische Krankheiten zu sprechen und so der Stigmatisierung seelischer Krankheiten innerhalb unserer Gesellschaft entgegenwirken“ erklärt Stefan Korn zu Beginn seines Vortrags.

Gemeinsam mit Anna Feuerbach, beide vom Verein Irrsinnig Menschlich e.V., sprach er am 9. April an der DHBW Villingen-Schwenningen über Warnsignale, genetische Dispositionen, psychosoziale Entwicklung und Komorbiditäten psychischer Erkrankungen.
„Die Vulnerabilität (also die Verletzbarkeit einer Person) ist von Person zu Person höchst unterschiedlich. Manchen Menschen macht es nichts aus, 5 Klausuren in der Woche zu schreiben. Andere fühlen sich mit zwei Klausuren in der Woche überfordert“, so der Arbeitspsychologe Korn. Stress baue sich genauso ab, wie er sich aufbaue, nämlich stufenweise. Deshalb rät Korn: „Machen Sie viele kleine Pausen, statt eine große.“ Mit der Stressreduktion solle man also nicht bis zum Jahresurlaub warten und hoffen, dass man stressfrei aus diesem zurückkehre. Viel eher biete es sich an, das Stresslevel während freien Zeiten, etwa am Wochenende, zu senken.

Auf Krisen und schwierige Phasen, die im Übrigen in nahezu jedem Lebenslauf auftreten, empfiehlt Korn sich in ruhigen und ausgeglichenen Zeiten vorzubereiten. „Packen Sie Ihren Notfallkoffer“. Wichtig seien gute soziale Kontakte. „Social-Media ist damit nicht gemeint“ fährt Korn fort. Es genüge schon eine Person, die einem als vertraute Ansprechperson den Rücken stärkt. Außerdem gehöre in den „Notfallkoffer“ ein Fahrplan, was man unternimmt, treten schwierige Situationen auf. Das erleichtere dann die Handlungsfähigkeit in solchen Situationen und wirke gegen eine Isolierung der oder des Betroffenen.
Anna Feuerbach berichtete dann aus eigener Erfahrung, wie man mit Situationen, die überfordern, umgehen kann.

Präventive Maßnahmen sind u.a.:

  • Studienalltag strukturieren
  • Grenzen der Belastbarkeit akzeptieren
  • Soziale Kontakte pflegen und sich offen über das eigene Befinden austauschen
  • Ausgleich schaffen, etwa durch Sport

Organisiert wurde der Abend von Anita Peter, Studienberaterin der DHBW Villingen-Schwenninge, in Kooperation mit Irrsinnig Menschlich e.V. und der BARMER Schwenningen. Im Anschluss an die Vorträge informierte Peter die Anwesenden über weitere Beratungs- und Unterstützungsangebot der DHBW Villingen-Schwenningen.

Stefan Korn von Irrsinnig Menschlich e.V. berichtet über den „Notfallkoffer“ für Krisensituationen. (Bild: DHBW VS)
"Annika Honacker"

Annika Honacker