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Afrikanisch-Deutsche Kooperation zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft

»FIRE@DHBW«

Vom 11. bis 18. September besuchten afrikanische Wissenschaftlerinnen ausgewählte Standorte der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Sie sind Mitglieder des neu gegründeten Netzwerks »FIRE@DHBW« (Female International Research Network) zur Förderung weiblicher wissenschaftlicher Nachwuchskräfte. Gemeinsam mit Professorinnen der DHBW, Dualen Partnern und regionalen Akteur*innen leiten sie internationale Forschungskooperationen in die Wege. Die Delegation, die sich aus elf Personen, darunter Vizekanzlerinnen, Abteilungsleiterinnen und Professorinnen verschiedener Universitäten in Namibia, Südafrika, Tansania und Ruanda, zusammensetzte, reiste mit einem ausgeprägten Interesse an, sich über Forschung in den Bereichen Technologien, erneuerbare Energien, Mikroplastik, nachhaltiger Tourismus sowie de-koloniale Soziale Arbeit auszutauschen.

Professorin Dr. Karin E. Sauer, die an der Fakultät Sozialwesen Soziale Arbeit lehrt und Professorin Dr. Wendy Fehlner, Professorin für »BWL-Tourismus, Hotellerie und Gastronomie« und Gleichstellungsbeauftragte an der DHBW Lörrach, gestalteten gemeinsam mit der Projektkoordinatorin Professorin Dr. Sabine Möbs, Professorin für Wirtschaftsinformatik in »BWL – International Business« und »BWL – Digital Business Management« an der DHBW Heidenheim, das Programm. Professorin Dr. Barbara Schramkowski, Studiengangsleiterin »Soziale Arbeit – Jugend-, Familie-, Sozialhilfe« unterstützte das Projekt mit einer Führung zu Nachhaltigkeit und Klima-Aktivismus in Freiburg. Am Standort Villingen-Schwenningen leitete Professorin Dr. Anja Teubert, Leiterin des Studiengangs »Soziale Arbeit – Menschen mit Behinderung«, eine Diskussion zu Prävention sexualisierter Gewalt an Hochschulen. Als Dualer Partner stellte das Schwenninger »Jugendhaus Spektrum« den Gästen unter anderem seine mobile Jugendarbeit und Gemeinwesenarbeit vor.

Sauer begleitete die Gruppe als Ansprechpartnerin über die Dauer ihres Aufenthalts. Als besonders bedeutend beschreibt sie den Empfang bei Präsidentin Professorin Dr. Martina Klärle, die die Gruppe mit H. E. Dr. Abdallah Possi, dem tansanischen Botschafter, im DHBW Präsidium in Empfang nahm. Auch den Besuch der Ausstellung »Wo ist Afrika« im Stuttgarter Lindenmuseum erwähnt Sauer als wichtige Auftaktveranstaltung: „Die geführte Ausstellung vergegenwärtigte die geteilte koloniale Geschichte Deutschlands und einiger afrikanischer Länder und löste einen engagierten Austausch unter den Wissenschaftlerinnen aus, wie sie mit ihren verschiedenen Erfahrungshintergründen und fachlichen Schwerpunkten neue interdisziplinäre Forschungsprojekte angehen könnten.“ Dabei kristallisierten sich Themen der globalen Verantwortung für die planetaren Lebensgrundlagen heraus, darunter Klimagerechtigkeit, Gewaltprävention und Erinnerungsarbeit in Post-Konfliktgesellschaften.

„Aus Perspektive einer de-kolonialen, partizipativen Aktionsforschung sollten wir uns der Bearbeitung unserer gewaltvollen geteilten Vergangenheit widmen, deren Folgen bei allen Beteiligten bis heute spürbar sind. Insbesondere Frauen in der Wissenschaft erleben nach wie vor Diskriminierung auf verschiedenen Ebenen. Mit den Teilnehmerinnen des »FIRE«-Netzwerks können wir gemeinsam die Geschichte neu weiterschreiben, um alte Machtstrukturen zu überwinden“, bewertet Sauer die entstandenen Ideen als zukunftsweisend.

Die afrikanischen Wissenschaftlerinnen äußerten sich über den ersten Besuch der Standorte der DHBW sehr positiv. Sie begannen bereits während ihrer Reise, das neue Netzwerk tragfähig auszubauen: Es ergaben sich gegenseitige Einladungen zu Online-Veranstaltungen, Kooperationen zu Publikationen wurden vereinbart, und auch der Studierendenaustausch mit PIASS, der ruandischen Partnerhochschule der DHBW Villingen-Schwenningen, wurde nach einer pandemiebedingten Pause wieder aktiviert. Das Fazit der Gruppe ist: „We are all on FIRE!“.

Stehend v.l.n.r: Professorin Dr. Wendy Fehlner, Professorin Dr. Anja Teubert, Professorin Dr. Karin E. Sauer (Bild: Sauer)
"Annika Honacker"

Annika Honacker