Jeweils eine rote Bank auf den Campus der Fakultäten Wirtschaft und Sozialwesen, darauf der gemalte Umriss einer weiblichen Person. Auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten der DHBW Villingen-Schwenningen, Professorin Dr. Martina Menne, setzen ab Sommer 2023 »Rote Bänke« ein sichtbares Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt.

„Die Idee stammt ursprünglich aus der italienischen Stadt Perugia, die 2016 zum ersten Mal die Rote Bank – la panchina rossa – als Symbol gegen Gewalt an Frauen ins Leben rief. Seither wurde die Aktion bereits von vielen Städten aufgegriffen“, erklärt Menne. „Sie sind ein mahnendes Zeichen für die Plätze, die frei bleiben, wenn Frauen häuslicher und sexualisierter Gewalt zum Opfer fallen.“

Erst kürzlich veröffentlichte das Bundeskriminalamt das neue Lagebild Häusliche Gewalt. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Opfer von Häuslicher Gewalt bei 240.547 und stieg damit im Vergleich zu 2021 um 8,5%, heißt es in der Pressemitteilung des Bundesministerium des Innern und für Heimat vom 11. Juli 2023. Bundesfamilienministerin Lisa Paus machte die abstrakten Zahlen greifbar: „Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von Häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten. Die deutlich gestiegenen Zahlen zeigen die traurige Realität: Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches und alltägliches Problem. Sie wird ausgeübt, um Macht über Frauen aufrechtzuerhalten."

„Studien belegen, dass jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfährt. Das Aufstellen der Bank inmitten des Hochschulcampus soll Vorbeigehende für das Thema sensibilisieren und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass alle dazu beitragen können, Gewalt gegen Frauen zu beenden“, so die Gleichstellungsbeauftragte der DHBW Villingen-Schwenningen.