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12 Monate EdCoN

Das standortübergreifende Forschungsprojekt Education Competence Network (EdCoN) ist ein von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördertes Digitalisierungsprojekt der Dualen Hochschulen Baden-Württemberg. Sein Ziel ist die digitale Lehr-Lern Transformation an der DHBW und darüber hinaus. Seit August 2021 wird an allen Standorten der DHBW in verschiedenen Education Competence Centern, sogenannten ECCs, daran geforscht, die digitale Theorie-Praxis-Verzahnung, die Online-Lehre und die digitale Studienorganisation in innovative Konzepte zu überführen. Dabei stehen Themen wie Künstliche Intelligenz in der Lehre, elektronische Prüfungsprozesse, Videos in der Lehre, kollaboratives forschendes Lernen und Learning Analytics im Fokus.

Die DHBW Villingen-Schwenningen beschäftigt sich mit dem Team um Professor Dr. Martin Kimmig, Projekt-Mitarbeiterin Chrysanthi Melanou, die Projekt-Mitglieder Bernd Dörr, Professor Dr. Lachmaier mit dem Teilprojekt »Tools für die digitale Studienorganisation und für die digitale Lehre«.

In den vergangenen Monaten wurden die ersten Bedarfe erhoben und eine Bestandaufnahme durchgeführt. Die hierzu gehaltenen Interviews und Umfragen sind erfolgreich abgeschlossen. „Aus den vorliegenden Daten lassen sich Problemstellungen ableiten, die wir innerhalb des Projekts bearbeiten“, berichtet Melanou. So gewichte das Team aufgrund der Erkenntnisse folgende Aspekte:

  • Tools für online und hybride Lehrszenarien
  • Buchungssystem für die Verwaltung von Materialien
  • Wahl der Wahlpflichtmodule
  • Workflow "Neuer Lehrbeauftragter"
  • Digitaler Workflow und Verwaltung von wissenschaftlichen Arbeiten
  • Terminkalender & Vorlesungsplan

Um den Terminkalender und Vorlesungsplanung effizienter und user*innenfreundlicher zu gestalten, startete im April 2022 der Probelauf des Programms »Rapla«. Entsprechende Schulungen insbesondere für die Sekretariate werden angeboten. Bei Rapla handelt es sich um ein Tool, das Vorlesungsplanungen in Form von Terminkalender ermöglicht und mittels iCAL-Datei in Kalender-Apps importieren kann.

Parallel erforscht das Projektteam den Einsatz von Chatbot Computerprogrammen an einer Hochschule. Bisher ist ein solcher Einsatz im Bildungsbereich noch wenig verbreitet. Ein Chatbot ahmt menschliche Interaktionen und Sprachen mittels Künstlicher Intelligenz (KI) nach, indem er Unterhaltungen mit menschlichen Teilnehmenden führt. „Die Pilotstudie untersucht die Machbarkeit der Einführung von Chatbots in Hochschulkontexten“, so Melanou. „Dabei interessiert uns, wie Chatbots in einer dualen Hochschule in Deutschland eingesetzt werden können und welche potenziellen Vorteile und technischen Herausforderungen im Kontext Hochschule auftreten können.“

Für die Realisierung des Digitalisierungskonzeptes mittels Chatbots führt das Team drei Fallstudien durch:

1. Helpdesk-Support

Der Helpdesk-Support zielt auf automatische Rückmeldungen zu Support-Anfragen bezüglich der studienorganisatorischen Services ab. Das betrifft die Webseite der DHBW Villingen-Schwenningen und deren enthaltene Informationen. Basierend auf FAQs, die Lehrenden und Studierenden in Moodle zur Verfügung stehen, werden Antworten zu häufig gefragten Themen erzeugt.

2. Lernsupport/Tutor

Dabei handelt es sich um die Entwicklung und den Einsatz eines Dialog-Systems, das als Lernsupport und Tutor fungieren kann. Der Einsatz des Chatbots soll zwei Funktionen abdecken:

1. Als Lerntutor fragt der Chatbot wichtige Fachkenntnisse bei Studierenden ab und bietet nach der Antwort ein Feedback bzw. Kommentare an. (Lernsupport)

2. Die Studierenden sollen den Chatbot fachliche Fragen stellen können. Er wird auf häufig erstellte Fragen und FAQs trainiert und gibt seine Rückmeldung. (Tutor)

3. Digitalisierung von Prozessen in der Studienorganisation

In der dritten Fallstudie strebt das Education Competence Center (ECC) die Digitalisierung der studienorganisatorischen Prozesse in den Sekretariaten an. Zunächst werde dafür der Prozess „Neuer Lehrbeauftragter“ automatisiert. Dieser Prozess beinhaltet unter anderem Personaldaten und Formulare von den neuen Lehrbeauftragten abzufragen und zu verwalten.

„Diese Teilprojekte werden wir in den kommenden zwei Jahren bearbeiten und wie unsere Kolleg*innen der anderen DHBW Standorte über Ergebnisse informieren“, so Professor Dr. Martin Kimmig.

"Annika Honacker"

Annika Honacker