Körperliche und psychische Gesundheit am Arbeitsplatz
Der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz fällt seit 2003 auf den 28. April. Ursprünglich wurde der Aktionstag von der »International Labour Organization« (ILO) im Jahr 1984 ins Leben gerufen. Die ILO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hat sich der Durchsetzung von weltweiten Mindeststandards zur Gewährleistung sicherer und menschenwürdiger Arbeit aller Menschen zum Ziel gesetzt.[1]
Doch was bedeutet es, sich am eigenen Arbeitsplatz sicher zu fühlen? Per Definition bedeutet Sicherheit die Abwesenheit von Gefährdung sowie den Erhalt der psychischen und physischen Unversehrtheit.[2] Demnach fällt hierunter zunächst ein Umfeld mit gesundheitsschonenden Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus gewinnt aber auch der Schutz der psychischen Gesundheit, vor allem in von Umbrüchen geprägten Zeiten, an Bedeutung.
Durch mangelnde psychische Gesundheit wird die Fähigkeit jeder Person eingeschränkt, ihr Leben unbeschwert zu gestalten, produktiv zu arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft zu leisten.[3] Dieses psychische Wohlergehen wird oftmals durch nicht grenzachtendes Verhalten, wie Diskriminierung und Machtmissbrauch, gefährdet. Laut einer weltweiten Studie des ADP Research Institute (2020), erlebten 31 % der 32.000 befragten Arbeitnehmer*innen mindestens einmal Diskriminierung an ihrem Arbeitsplatz. Als häufigster Grund der Benachteiligung wurde in Deutschland das Geschlecht genannt (8,1 %).[4] Auch sexuelle Belästigung zeugt von nicht grenzachtendem Umgang und geschieht nicht selten. Einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2019) zufolge wiederfuhr jeder*m elften Arbeitnehmer*in in den letzten drei Jahren sexuelle Belästigung.[5] Der kommissarische Leiter dieser Antidiskriminierungsstelle, Bernhard Franke, erkennt seitens der Unternehmen großen Handlungsbedarf. Er postuliert, dass es in Unternehmen Standards und konkrete Handlungsweisen geben müsse, um diesen Übergriffen sowohl aktiv als auch präventiv entgegenzuwirken. [6]
Ebensolche Strukturen und Präventionsmaßnahmen hat die DHBW an der Studienakademie Villingen-Schwenningen mit den Mitgliedern des A-Teams für Studierende und Mitglieder der Hochschule und damit für deren Arbeitsumfeld geschaffen Der Arbeitsgruppe A-Team gehören Studierende der Fakultäten Sozialwesen und Wirtschaft an. Gemeinsam mit Prof.in Dr.in Anja Teubert und Prof. Dr. Clive Flynn machen sie auf ein Thema aufmerksam, bei dem noch zu häufig weggeschaut wird: grenzachtendes Handeln. Das A-Team verfolgt mit Initiativen zur Prävention und Aufklärung über Diskriminierung und sexuelle Belästigung das Ziel, eine Kultur des grenzachtenden Umgangs am Campus zu etablieren. Des Weiteren ist das A-Team Anlaufstelle für Ratsuchende und Betroffene. Um den Zugang zu diesem Support zu erleichtern und die Hemmschwelle für Hilfesuchende zu reduzieren, wurden studentische Mitglieder des A-Teams im letzten Jahr als studentische Ansprechpersonen geschult. Sie bieten ein offenes Ohr und verweisen bei Bedarf gezielt an die Lehrenden im Team oder weitere Anlaufstellen.
Denn eine Sache ist klar: sicheres Studieren und Arbeiten sollten für jede*n eine Selbstverständlichkeit sein.
Milena Buhl, Melissa Rieger, Priska Müller, Femke Luers
für das A-Team
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Psychische_Gesundheit
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