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Kann der Umgang mit dem Tod denn gelernt werden?

Die existenzielle Erfahrung des Lebens ist der Tod. Damit wird jeder Mensch einmal konfrontiert – mit der eigenen Sterblichkeit und jener der Menschen im eigenen Umfeld: Familie, Freunde, Bekannte. Aber wie geht man damit um? Das ist eine Frage, die sich vor allem auch Personen stellen, die beruflich damit zu tun haben.

Prof. Dr. Martina Wanner ist an der DHBW Villingen-Schwenningen Leiterin für den Studiengang „Soziale Arbeit im Gesundheitswesen“. Ihre neu erschienene Publikation beschäftigt sich mit Sterben, Tod und Trauer – und dem Umgang damit. Und zwar aus einer fachlichen Perspektive. Der Titel lautet „Soziale Arbeit am Lebensende – Sterben, Tod und Trauer begleiten“.

Häufig mit dem Tod zu tun

„In meinem Studiengang haben Studierende häufig damit zu tun. Sie arbeiten beispielsweise in Kliniken, Rehaeinrichtungen oder in der Altenhilfe. Mir ist es wichtig, dass sie im Umgang mit der existenziellen Thematik Unterstützung erhalten“, erklärt Wanner. In diesem Feld finden sich viele Anregungen aus der Pflege, beispielsweise vonseiten der Palliative Care. „Was aber fehlt ist eine Perspektive der Sozialen Arbeit“, so Wanner. Diese will sie mit dem Buch einnehmen. Hierfür bezieht sie zwei bekannte Ansätze der Sozialen Arbeit ein – die Lebensweltorientierung und die Lebensbewältigung.

Im Buch werden verschiedene Fälle vorgestellt: „Zwar sind Fälle immer limmitiert, weil man sie nur begrenzt verallgemeinern kann. Dennoch zeigen sie häufig typisches auf. Gerade für Studierende bieten sie Aha-Erlebnisse und bilden so eine gute Brücke“, sagt die DHBW-Professorin. Sie selbst hat zehn Jahre für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) gearbeitet und dort Familien begleitet. Hier wurde auch sie auch oft mit Sterben, Tod und Trauer konfrontiert.

Verschiedene Perspektiven auf das Thema

Hinzu kommt, dass im Buch verschiedene weitere Perspektiven eingenommen werden – neben sozialarbeiterisch-fachlichen auch etwa ethische, rechtliche oder politische. „Das hilft im professionellen Kontext“, so Wanner. Hierbei wirken auch weitere Autorinnen und Autoren mit.

Aber wie steht es mit dem Umgang mit dem Tod, wenn dieser in das eigene Leben einbricht? Wenn das geschieht, stehen wir häufig vor einem Abgrund. Ob es gelingt, den Tod gut in das eigene Leben zu integrieren, da ist sich Martina Wanner nicht sicher: „Sterben, Tod und Trauer sind und bleiben sehr existenzielle Erfahrungen.“

 

Martina Wanner (Hrsg.): Soziale Arbeit am Lebensende. Sterben, Tod und Trauer begleiten. Stuttgart 2025: Kohlhammer Verlag

Mit Beiträgen von: Amelie Baße, Winfried Fritz, Johanna Göpfert, Margit Gratz, Andreas Gut, Tim Krüger, Anne-Christin Linde, Klaus Obert, Annette Riedel, Kathrin Sahlmüller, Sabine Schneider, Irmgard Teske und Stefanie Wienand.

Martina Wanner ist Leiterin des Studiengangs „Soziale Arbeit im Gesundheitswesen“ an der DHBW in Villingen-Schwenningen. Ihre neue Publikation beschäftigt sich mit dem Tod – und dem Umgang damit. Foto: DHBW VS
"Hochschulkommunikation DHBW Villingen-Schwenningen"

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