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Dual Studierende unterstützen Familienprojekt zur Armutsbekämpfung

Drohende Überschuldung von Familien ist seit der Corona Pandemie und den gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten auch im Schwarzwald-Baar-Kreis zunehmend ein Thema. Als Reaktion auf diese Entwicklung setzen die Caritas und das Diakonische Werk im Schwarzwald-Baar-Kreis das Projekt »Auf stabilen Finanzen« um, in dem auch Studierende der DHBW Villingen-Schwenningen ihr Wissen einbrachten. „Mit dem gemeinschaftlichen Projekt sollen Familien in sechs Themenmodulen mit vielen Informationen und Hilfestellungen für den Schutz vor Schulden fitgemacht werden“, berichtet Professorin Dr. Daniela Steenkamp, Studiengangsleiterin »Soziale Arbeit – Netzwerk-und Sozialraumarbeit« an der DHBW Villingen-Schwenningen. Die Vortragsreihe wird im Rahmen des Projekts »Überschuldung von Familie« vom Landesministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert.

Studierende des Studiengangs »Soziale Arbeit – Netzwerk-und Sozialraumarbeit« entwickelten unter Steenkamps Leitung und gemeinsam mit den beiden beim Caritasverband Verantwortlichen Verena Preuß und Tanja Link ein Konzept mit dem Ziel, noch mehr Familien auf das Projekt aufmerksam zu machen. In fünf Arbeitsgruppen beschäftigten sich die dual Studierenden auf der Basis wissenschaftlicher Modelle unter anderem mit einer auf das Projekt bezogenen SWOT-Analyse. Sie analysierten die bestehende Netzwerkstruktur, entwickelten Maßnahmen für die zukünftige Ausgestaltung der Öffentlichkeitsarbeit und überlegten sich lebensweltbezogene Zugänge zu den Familien. „Herausgearbeitet wurde die Notwendigkeit einer Zielgruppenerweiterung und einer engeren Zusammenarbeit mit dem Migrationsdienst, eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und mehr Anreize zur Nutzung der Angebote“, so die Studiengangsleiterin. Zudem erstellten die Studierenden ein Informationspadlet für Familien mit vielen Tipps und Videos zu den Themen Haushaltsplanung, Energiesparen, Versicherungen, finanzielle Hilfeleistungen, Günstig einkaufen und Sparen auch für Kinder.

„Ich empfand die Kooperation mit den Studierenden der DHBW Villingen-Schwenningen als inspirierend, erkenntnisreich und sie eröffnete mir andere Sichtweisen“, fasst Preuß den Tag erfreut zusammen.

Auch Steenkamp zeigt sich beeindruckt von der Kreativität und dem Einfallsreichtum der Studierenden: „Gerade für die Analyse und Vorbereitung von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen bleibt sozialen Trägern oft wenig Zeit oder sie haben nicht die nötigen Ressourcen. In diese Lücke sind wir heute mit unserem Theorie-Praxis-Transfer gestoßen. Die von den Studierenden entwickelten Maßnahmen können jetzt priorisiert und umgesetzt werden.“

Gleichzeitig weist sie aber auch darauf hin, dass die sozialpolitischen Rahmenbedingungen für Familien wesentlich mit darüber entscheiden würden, ob es zu einer Zunahme von verschuldeten Familien kommt: „Die Symptombekämpfung allein wird nicht dazu führen, dass Menschen schuldenfrei werden. Armutsbekämpfungsprojekte können nur erfolgreich sein, wenn sie sozialpolitisch sinnvoll flankiert werden.“

Seit 2021 engagiert sich Steenkamp gemeinsam mit Studierenden aus dem Studiengang »Soziale Arbeit – Netzwerk- und Sozialraumarbeit« im Netzwerk gegen Kinderarmut, das von ihr koordiniert und im Wesentlichen von den freien Wohlfahrtsverbänden wie Caritas und Diakonisches Werk, dem Kinderschutzbund, dem Jobcenter, dem Netzwerk Frühe Hilfen und Ehrenamtlichen getragen wird.

 

Studierende des Studiengangs »Soziale Arbeit – Netzwerk-und Sozialraumarbeit« unterstützten die Caritas und das Diakonische Werk im Schwarzwald-Baar-Kreis bei dem Projekt »Auf stabilen Finanzen« (Bild: Leonie Schätzle)
"Annika Honacker"

Annika Honacker