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Auf der Suche nach dem eigenen Geist

Ein Campus Abend beschäftigte sich mit dem Weg des tibetischen Buddhismus und der damit verbundenen Suche nach dem eigenen Geist. Referent Manfred Maier vom Buddhistischen Zentrum Villingen-Schwenningen gibt seit mehr als 20 Jahren buddhistische Belehrungen der Diamantgeist-Linie weiter. Er ist ein Schüler von Lama Ole Nydahl, der die Lehren und Meditationen aus Tibet in den Westen mitgebracht hat, nachdem er 1968 seine Hochzeitsreise dort verbrachte. Buddha selbst war 35 Jahre alt, als er zu lehren begann. Er wurde 80 Jahre alt und hat 108 dicke Bücher verfasst, die insgesamt 84 000 Belehrungen umfassen. "Seid Euer eigenes Licht", waren Buddhas letzte Worte vor seinem Tod. Der Buddhismus sei kein Glaube, führte Manfred Maier aus. Mit Offenheit und Toleranz solle jeder Mensch aus den erteilten Erklärungen und Hinweisen eigene Schlussfolgerungen ziehen.  Menschen seien in ihrem Alltag oft getrieben und von Gedanken an Vergangenheit oder Zukunft bestimmt. Der Buddhismus sei eine befreiende Lehre, die dazu befähigt, im gegenwärtigen Moment zu ruhen und gute Eindrücke zu mehren. Des Weiteren erklärte der Referent, dass das volle Potenzial des Geistes jedem Menschen inne wohnt und somit auch eine Sichtweise von Glück, Freude und Furchtlosigkeit. Maier verdeutlichte diese Wahrnehmungsfähigkeit an Beispielen aus Lebenssituationen, in denen Freiheit erlebt werde. Er verwies auf die Entspanntheit im Urlaub oder das Adrenalin beim Motorradfahren, die beide nachlassen, sobald beispielsweise die Alltagsroutine wieder einsetzt. Um eine nicht an äußere Bedingungen geknüpfte und über die menschliche Existenz hinaus andauernde Einsicht des Geistes zu erreichen, verwendet der Buddhismus verschiedene Methoden, allen voran die Meditation. In der Diamantgeist-Schule richten sich die Meditationen auf verschiedene Formen von Buddha aus, der als Buddha Shakyamuni vor ca. 2500 Jahren in Nordindien durch intensive Meditationspraxis Erleuchtung und damit eine volle Verwirklichung des Geistes erlangte. Unter Verwendung bestimmter Mantren wird das Verweilen im Hier und Jetzt gestärkt. Diese Eindrücke sollen den Alltag bereichern und an der Erfüllung des Wunsches nach Glück und dem Vermeiden, andere Menschen zu verletzen oder ihnen Leid zuzufügen, mitwirken. An den Vortrag schloss sich eine lebendige Diskussion an, die von Prof. Dr. Karin E. Sauer moderiert wurde. Der Abend schloss mit dem Angebot zu einer von Manfred Maier angeleiteten Meditation, das von einigen der vorwiegend studentischen Besucherinnen und Besucher wahrgenommen wurde. Angeregt durch die Veranstaltung kamen wenige Tage später zwei Studierende ins Buddhistische Zentrum in der Brühlstraße 76 in Schwenningen, wo jeden Dienstag um 20.30 Uhr eine öffentliche Meditation stattfindet. Weitere Informationen sind unter www.buddhismus-suedwest.de abrufbar.
"Annika Honacker"

Annika Honacker