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Jugend-, Familien- und Sozialhilfe im Kontext von Flucht und Migration. Zu aktuellen Veränderungen, Krisen und Chancen im Handlungsfeld
Forschungsorientierter Fachtag des Studiengangs an der Fakultät Sozialwesen im Oktober 2016
Angesichts der jüngsten Flucht- und Migrationsbewegungen stehen die Handlungsfelder der Kinder- und Jugendhilfe, die Soziale Arbeit in der Familienhilfe, -bildung und -förderung und Leistungen der Sozialhilfe aktuell vor Herausforderungen. Die Studiengangsleitenden Prof. Reinbold und Prof. Dr. Polutta veranstalteten die Fachtagung gemeinsam mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS). Der Fachtag sollte den Charakter einer „Denkwerkstatt“ im Schnittfeld von Politik, Praxis und Wissenschaft haben, was von vielen der 130 TeilnehmerInnen in Plenums- Podiumsdiskussionen sowie in den Pausengesprächen lebhaft aufgenommen wurde. Der Fachtag diente nicht nur zur Vorstellung und Reflexion aktueller sozialpädagogischer Forschung und Praxiserfahrung im Feld, sondern sollte ebenso Perspektiven auf zukünftige Kooperative Forschung und die weitere Qualifizierung des Dualen Studiums zwischen der DHBW-VS und den Dualen Partnern eröffnen.
NACHRICHT DHBW VILLINGEN_SCHWENNINGEN
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Ethnographisches kooperatives Forschungsprojekt „Konsequenzen Wirkungsorientierter Steuerung in Sozialen Diensten“ (DHBW, Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg)
Förderlinie „Kooperative Forschung“ des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg. Erfolgreich im mehrstufigen Antragsverfahren
Durchführung 2014 bis 2016
Controlling- und Evaluationsverfahren sowie Wirkungsnachweise und outcome-orientiertes Fallmanagement prägen heute als „Wirkungsorientierte Steuerung“ die Praxis Sozialer Dienste. Im ethnographischen Forschungsprojekt wurden über zwei Jahre hinweg die Auswirkungen solcher neuer Verfahre für Beschäftigte der Sozialen Arbeit im Arbeitsalltag untersucht. Partner waren die Jugendämter der Landkreise Emmendingen und des Schwarzwald-Baar-Kreises sowie das Arbeitsfeld Kinder- und Jugendhilfe der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn. Für das Projekt "KonWiSo - Konsequenzen Wirkungsorientierter Steuerung in Sozialen Diensten“ wurden Fördergelder des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eingeworben. Der externe Blick qualitativer ethnographischer Forschung wurde dazu genutzt, die internen Abläufe in der Jugendhilfe zu prüfen und weiter zu entwickeln. Zugleich wurden für den wissenschaftlichen Fachdiskurs relevante methodologische und professionsbezogene Forschungsergebnisse gewonnen (siehe Publikationen).
NACHRICHT DHBW VILLINGEN_SCHWENNINGEN
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Studie zu Jugendkulturarbeit im Raum Villingen-Schwenningen (Kompetenzzentrum Soziale Dienste, kom.sd/Stadt Villingen-Schwenningen)
Durchführung einer Online-Jugendbefragung und eines Gutachtens zu Jugendarbeit und Jugendkulturarbeit im Raum Villingen-Schwenningen.
Projektleitung Prof. Dr. Andreas Polutta, Projektmitarbeit: Dr. Kurt Salentin, Eva Jäger.
Durchführung 2014, Abschluss 2015
Das Amt für Familie, Jugend und Soziales der Stadt Villingen-Schwenningen hat das Kompetenzzentrum Soziale Dienste (kom.sd, Bielefeld) beauftragt, in einem Gutachten aus externer wissenschaftlicher Sicht die Angebote der Jugendarbeit und Jugendkulturarbeit in der Stadt zu untersuchen und Vorschläge für eine Gesamtkonzeption zu entwerfen. Hintergrund war nicht zuletzt eine jugend- und kommunalpolitisch kontrovers geführte Debatte. Es war die Aufgabe der wissenschaftlichen Expertise, die bestehende Infrastruktur der Jugend(kultur)arbeit zu würdigen und zugleich aktuelle Stärken und Bedarfe sowie zukünftige Entwicklungsfelder zu benennen. Um diesen Prozess möglichst beteiligungsorientiert, bzw. unter Einbezug der Sichtweisen junger Menschen in VS zu gestalten wurde als empirische Grundlage eine umfangreiche Online-Befragung junger Menschen in der Region durchgeführt. Zudem wurde eine Befragung von Trägern, Verbänden und Fachleuten sowie die Analyse bestehender Konzeptdokumente in das Gutachten einbezogen.
GUTACHTEN
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Qualitative empirische Studie: Fachliche Haltungen innerhalb fakultativ geschlossener Heimerziehung (Universität Duisburg-Essen/Diakonie Essen)
Beteiligung an der Planung, Projektkonstitution, Zwischenpräsentation und Dateninterpretation des wissenschaftliches Evaluationsprojekts: Rekonstruktion von fachlicher Haltung und Kompetenzen von Fachkräften in einer Jugendhilfeeinrichtung mit fakultativ geschlossener Unterbringung. Auftraggeber: Diakoniewerk Essen gemeinnützige Jugend- und Familienhilfe GmbH. Durchgeführt am Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Projektverantwortung Prof. Dr. Fabian Kessl. Durchführung und Durchführung und Abschluss durch Fabian Kessl und Nicole Koch.
Abschluss 2014
Die Studie rekonstruierte professionelle Haltungen und fachliche Einstellungen im Kontext der konzeptionellen und organisatorischen Rahmenbedingungen einer neu eingerichteten, so genannten fakultativ-geschlossenen stationären Erziehungshilfeeinrichtung.
ABSCHLUSSBERICHT
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Konzeptentwicklungsprozess „Haus schulbezogener Jugendarbeit“ (Stadt Essen)
Konzeptentwicklung eines neu durch einen Trägerverbund aus öffentlichen und freien Jugendhilfeträgern organisierten „Hauses schulbezogener Jugendarbeit“ im Auftrag des Jugendamtes der Stadt Essen.
Abschluss 2013
Im Rahmen der Begleitung bei der Konzeptentwicklung eines Jugendzentrums im Schnittfeld von Ganztagsschulen wurden sowohl die interne konzeptionelle Ausgestaltung eines offenen Angebots der Jugendarbeit weiter entwickelt als auch Formen der institutionellen Kooperation von AkteurInnen aus Schule und Jugendarbeit entworfen.
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Tagungs- und Buchprojekt „Pädagogik als Beruf- im Spannungsfeld von Professionalisierung und Prekarisierung“ (Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Hans-Böckler Stiftung, Max-Traeger-Stiftung)
Antragstellung und Durchführung der kommissionsübergreifenden Fachtagung der DGfE: Pädagogik als Beruf - im Spannungsfeld von Professionalisierung und Prekarisierung. Gefördert durch die DGfE, Max-Traeger-Stiftung und Hans-Böckler-Stiftung.
In den drei pädagogischen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit, der Schule sowie der Erwachsenen- und Weiterbildung wurden differente und korrespondierende Entwicklungen der Professionalisierung und aktuelle Tendenzen im Hinblick auf Beschäftigungsbedingungen und Bedingungen professionellen Handelns hin analysiert.
Tagung 2011, Publikation 2014
Publikation:
Ackeren, Isabell v./Dobischat, Rolf/Kessl, Fabian/Polutta, Andreas/Thole, Werner (2014): Prekarisierung der Pädagogik - Pädagogische Prekarisierung? Erziehungswissenschaftliche Vergewisserungen. Weinheim: Beltz-Juventa
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Lehrforschungsprojekt „Professions-Novizen im Jugendamt“ (Universität Duisburg-Essen/Stadt Essen)
Lehrforschungsprojekt an der Universität Duisburg-Essen mit Masterstudierenden (Studiengang Soziale Arbeit: Beratung und Management) und dem Jugendamt der Stadt Essen.
Abschluss 2011
Im Rahmen des Lehrforschungsprojektes „Professions-Novizen im Jugendamt“ wurden die besonderen Bedingungen des Berufseinstiegs und der Berufseinstiegsphase in einem qualitativen empirischen Forschungsdesign mit einer Master-Studierendengruppe untersucht und hinsichtlich von Teamprozessen, beruflicher Habitusbildung und der Strukturen kollegialer Kommunikation im ASD im Jugendamt ausgewertet.
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Studie zum Wirkungszielkatalog und zur Nutzung von Angeboten der Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Familienarbeit in der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Jugend, Soziales und Sport am das Kompetenzzentrum Soziale Dienste im Institut für Innovationstransfer an der Universität Bielefeld.
Abgeschlossen 2009
Die Evaluationsstudie umfasste eine Online-Befragung von über dreitausend Jugendlichen zur Nutzung und zur Nutzungsqualität von Jugend- und Freizeitangeboten sowie beratungs- und berufsorientierten Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe. Zudem wurde die Praxis im Umgang mit Sachberichten im Kontext des Dresdener Wirkungszielkatalogs in einer auf Jugendamtsakten basierenden Dokumentenanalyse und mittels einer leitfadengestützten Online-ExpertenInnenbefragung umgesetzt.
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Evaluation des Bundesmodellprogramms „Wirkungsorientierte Jugendhilfe“ (Universität Bielefeld/Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend, BMFSFJ) Evaluationsträgerschaft für das Bundesmodellprogramm „Wirkungsorientierte Jugendhilfe an der Universität Bielefeld. Mitglied des Evaluationsteams unter Leitung von Prof. Dr. Dr. mult. h.c. Hans-Uwe Otto, Koordinator der Evaluation.
Abgeschlossen 2009
Das Forschungsprojekt umfasste eine wissenschaftliche Evaluation von konzeptionellen Ansätzen wirkungsorientierter Steuerung, eine quasi-experimentelle (Vergleichsgruppendesign) quantitative Längsschnittstudie zur Identifikation von Wirkfaktoren und –mechanismen sowie qualitative Fallstudien zur Rekonstruktion von Gesprächsführung unter dem Einfluss wirkungsorientierter Steuerungsinstrumente im Feld der Hilfen zur Erziehung. Zum Projekt gehörte die Durchführung von Interviews mit Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Jugendhilfe, eine Aktenanalyse von Hilfeplänen in Jugendämtern, Konversationsanalysen von Hilfeplangesprächen sowie qualitative Inhaltsanalysen zu Leistungs- Entgelt- und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen.