Wanderausstellung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. Studium an der DHBW
Vom 29. April bis 5. Juli 2019 gastiert eine Wanderausstellung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf / Studium an der DHBW Villingen-Schwenningen. Diese wird am Montag, 29. April, im Rahmen eines Campusabends eröffnet und kann werktags zwischen 8:00 und 18:00 Uhr in Gebäude C (Friedrich-Ebert-Straße 30, 78054 VS-Schwenningen) besichtigt werden.
Was heißt Vereinbarkeit für Wissenschaftler*innen und Studierende der DHBW?
Nicht wenige unserer Beschäftigten und Studierenden kommen aus anderen Bundesländern und immer mehr auch aus Ländern rund um den Globus. Vielfältig ist aber nicht nur die soziale oder ethnische Herkunft unserer Beschäftigten, sondern auch die Art und Weise, wie sie ihr Familienleben gestalten. Ob mit oder ohne Verteilung von Familienpflichten auf beide Eltern, mit mehr oder weniger Unterstützung eines sozialen Netzwerks (z.B. Großeltern) – jede Familie findet andere Lösungen. Aber damit Familien darin nicht alleine gelassen werden und sich Berufliches und Privates die Waage hält, gilt es auch von Hochschulseite aus, Strukturen und Bedingungen zu schaffen, die eine Vereinbarkeit von Familien- und Arbeitsleben bestmöglich unterstützen. Auch Personen mit Familienpflichten sollten sämtliche Karrierewege / ein Studium offenstehen. Eine besondere Herausforderung ist für die Studierenden mit familiären Sorgeverpflichtungen der Ortswechsel zwischen dem Studium an der Hochschule und den Praxisphasen in den Unternehmen bzw. Institutionen.
Herausforderungen
Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Vereinbarkeit gelingt, hängt von vielem ab. Was für eine Familie ideal ist, funktioniert in einer anderen gar nicht, z. B. weil Kinder ihre Eltern unterschiedlich stark beanspruchen – je nach Persönlichkeit, Konstitution und Lebensphase. Das gilt auch für Angehörige, die im Alter oder in Phasen schwerer Krankheit gepflegt werden. Für viele Berufstätige bedeutet Vereinbarkeit deshalb, den Alltag minutiös durchzuplanen und an sich selbst hohe Ansprüche in Sachen Flexibilität und Effizienz zu stellen. Doch Menschen sind keine Maschinen und das Leben kein Projekt, das sich managen lässt. Unvorhergesehene Ereignisse in der Kita, Krankheit des Kindes oder intensive Phasen am Arbeitsplatz können den Kalender schnell durcheinanderbringen. Das gilt besonders für Ein-Eltern-Familien, in denen eine einzige berufstätige Person für Kinder und Haushalt zuständig ist.
Möglichkeiten
Eine optimale Lösung Familien- und Arbeitsleben zu verbinden, gibt es nicht. Das liegt nicht nur an der Unterschiedlichkeit von Familien, sondern auch an unserem Verständnis von Erwerbsarbeit und deren historisch gewachsenen Bedingungen. Arbeitsschutz, Mutterschutz und Elternzeit sind Errungenschaften der letzten Jahrzehnte und je nach Land variieren Gesetze einerseits und kulturell verankerte Vorstellungen andererseits. Schweden bietet z.B. kostenlose Kinderbetreuung für alle. Frauen gehen hier nach der Geburt schnell wieder arbeiten, was dazu führt, dass deutlich mehr Frauen Führungspositionen innehaben als in Deutschland. Hierzulande ist eine flächendeckende Kinderbetreuung noch nicht voll erfüllt. Dafür können Eltern bis zu 14 Monate bezahlte Elternzeit nehmen. Neue Angebote wie das ElterngeldPlus sollen es den Eltern erleichtern, Elternzeit und Teilzeitarbeit zu kombinieren, führen aber vor allem die Frauen nicht aus der sogenannten „Teilzeitfalle“ eines niedrigeren Erwerbseinkommens und einer nicht ausreichenden Alterssicherung.
Angebote
Familienfreundliche Angebote gibt es in immer mehr Unternehmen und Institutionen: flexible Arbeitszeitmodelle, Telearbeit oder Jobsharing sind keine Ausnahmen mehr. Trotzdem fehlt es hier noch an Akzeptanz. Zudem halten sich hartnäckig tradierte Geschlechterrollenbilder. Viele Mütter fühlen sich zerrissen zwischen familiären und beruflichen Aufgaben, viele Väter trauen sich nicht, Elternzeit zu beantragen oder auf pünktliche Beendigung von Meetings zu bestehen. Es fehlt an Jobsharing-Modellen in Leitungsfunktionen, aber auch an Vorbildern, die den Mut haben, etablierte Rollen und Arbeitsstrukturen zu durchbrechen. Deshalb sind Unternehmen und Institutionen in besonderem Maße dafür verantwortlich, die Realisierung von Vereinbarkeit zu fördern. Für ein gleichberechtigtes Miteinander, das allen Menschen ein gesundes Zusammenspiel von Familien- und Berufsleben garantiert und die Care Arbeit gerecht verteilt.
Wichtige Infos zur Veranstaltung
Ort | Gebäude C, Friedrich-Ebert-Straße 30 |
Datum | 29.04.2019–05.07.2019 |
Kosten | Eintritt frei |
Anmeldeschluss | eine Anmeldung ist nicht erforderlich |