Professor Dr. Süleyman Gögercin verlässt die DHBW Villingen-Schwenningen
Nach fast drei Jahrzehnten an der DHBW Villingen-Schwenningen, ehemaligen Berufsakademie, und acht Jahren am DHBW CAS verabschiedet sich Professor Dr. Süleyman Gögercin Ende März 2022 in den wohlverdienten Ruhestand.
„Herr Gögercin begleitete mit seinem umfangreichen Fachwissen und seiner Scharfsinnigkeit über all die Jahre junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben. Viele von ihnen begeisterte er für die Themen Migration, Integration und Flucht in der Sozialen Arbeit. Und nicht nur wir an der DHBW Villingen-Schwenningen entlassen einen sehr geschätzten Kollegen in den Ruhestand, auch das DHBW CAS wird auf Herrn Gögercins Expertise als Wissenschaftlicher Leiter des Masterstudiengangs »Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft« verzichten müssen“, so Rektor Professor Dr. Ulrich Kotthaus.
Als Diplom-Pädagoge arbeitete Gögercin in den 80er-Jahren mit benachteiligten Jugendlichen und leitete im Anschluss vier Jahre eine sozialpädagogische Bildungseinrichtung, bevor er 1993 an die Berufsakademie Villingen-Schwenningen, ab 2009 die DHBW Villingen-Schwenningen wechselte. Sein Schwerpunkt lag vor allem in den Studien, Analysen und Gutachten sowie in der wissenschaftlichen Begleitung von Projekten in der Jugendhilfe, insbesondere in der Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit sowie in der Integrationsförderung. Ein Großteil seiner Arbeit investierte er interessensbezogen zudem in migrations- und migrantenbezogene Seminare und Fortbildungen. Die Migrationsthematik in der Sozialen Arbeit beschäftigte ihn schon seit jeher. In rund 20 Forschungsprojekten nutzte er seine Fachkenntnisse und verband aktuelle Fragestellungen der Lehre mit empirischer Forschung. Dabei war er auch regional aktiv, wie bei seinen Projekten »Erstellung eines Gesamtkonzepts zur Integration von Migranten/innen in Villingen-Schwenningen« (2007) und »Wissenschaftliche Begleitung von Projekten zur Sprachförderung der Kinder in Kindergärten von Donaueschingen« (2008-2009). Ab 2010 leitete er den Studienbereich »Soziale Arbeit – Netzwerk und Sozialraumarbeit« als Studiengangsleiter, setzte sich für den Ausbau des Netzwerks von Dualen Partnereinrichtungen ein und prägte die Weiterentwicklung des Curriculums. Zudem konzipierte er den Masterstudiengang »Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft« mit und war seit 2016 dessen Wissenschaftlicher Leiter.
Vor seinem Ruhestand begab sich Gögercin von März bis September 2020 in ein Forschungssemester, in dem er unter anderem auf die Erfahrungen und gesammelten Erkenntnisse der zurückliegenden zehn Jahren blickt und diese in seiner Publikation »Netzwerk- und Sozialraumarbeit im Kontext von Migration, Flucht und Integration« zusammenträgt, um von dort aus „das aktuell verfügbare Konzept- und Handlungswissen für eine engagierte netzwerk- und sozialraumorientierte Soziale Arbeit zu erschließen, zu erweitern und darüber hinaus Anstöße für weiterführende Diskussionen und Weiterentwicklung einer entsprechenden Sozialen Arbeit zu liefern“, wie es in der Einleitung heißt.
Das Buch ist im Januar 2022 erschienen und umfasst 303 Seiten.
Unsere Redaktion traf Prof. Dr. Gögercin zum Interview. Klicken Sie auf die Vorschau, um das Interview aufzurufen.