Ringvorlesung behandelt elementare Lebensthemen in der Sozialen Arbeit
Es ist bereits das fünfte Mal, dass die Ringvorlesung rund um das Thema „Gender & Diversity“ an der DHBW Villingen-Schwenningen stattfindet. Etwa 60 Personen nehmen im Schnitt pro Thema teil und diskutieren anschließend mit, erklärt Prof.in Dr. Karin Sauer, die für die Ringvorlesung verantwortlich ist. Sie freut sich darüber, dass die spannenden Themen immer wieder auch Zuhörer*innen anlocken, die nicht von der Hochschule stammen.
Aus fachlicher Perspektive handelt es sich beim Themenspektrum der Ringvorlesung um „elementare Lebensthemen in der Sozialen Arbeit. Sie werden von ausgewiesenen Expert*innen aus Theorie und Praxis in ihrer Komplexität vermittelt“, erklärt Karin Sauer. Es geht um den Umgang mit Diversität, Geschlechterpolitik, darum, was Geschlechterverhältnisse mit der Klimakrise zu tun haben, um Prostitution, die Arbeit mit queeren Geflüchteten – und vieles mehr.
„Es ist eine spannende Atmosphäre“, sagt Sauer. Und für alle Zuhörenden stellt sich die Frage: „Wie positioniere ich mich dazu?“ Im Fokus stehe dabei immer, sich die Realitäten zu vergegenwärtigen. Denn wer mehr über Hintergründe und Umstände weiß, kann auch besser damit umgehen – ganz individuell und in fachlicher Hinsicht in der Sozialen Arbeit. Das trifft auf das Thema Prostitution ebenso zu wie auf Flüchtende, Menschen mit Behinderung oder die Geschlechteridentität. „Wir machen in der Ringvorlesung bewusst den Blick nicht zu eng. Sich die Themen individuell anzuschauen – darauf kommt es an“, sagt Karin Sauer.
Reflexive Handlungskompetenz
Was dabei immer wieder deutlich wird: „Die Umsetzung von Menschenrechten ist keine Selbstverständlichkeit; sie wurde im Lauf der Geschichte von sozial unterdrückten Gruppen erkämpft, und deren Aktualität muss immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden“, so Sauer weiter. Wie das auf die Studierenden wirkt, die die Ringvorlesung besuchen? Sie schreiben im Anschluss ein Essay und berichten, was sie aus der Veranstaltung mitgenommen haben: „Neben denjenigen, die sich die diversen Themenfelder neu erschließen, gibt es auch immer einen Anteil, der über die eigene Betroffenheit schreibt – etwa über eine nicht sichtbare Behinderung oder über Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe.“ Aus diesen Auseinandersetzungen entwickelt sich zunehmend eine fachlich reflexive Handlungskompetenz, die für soziale Berufe zentral ist.
Prof.in Dr. Karin Sauer ist die Moderatorin der Ringvorlesung "Gender & Diversity" 2025. Foto: DHBW VS