Hochschulkommunikation

News

Zum Wert der Dinge

Mit der Wert- und Werteorientierung in Wirtschaft und Gesellschaft befasste sich ein Kongress des Zentrums für angewandtes Controlling und Consulting Anfang dieser Woche. Rund 160 duale Partnerunternehmen, Lehrbeauftragte und Studierende nahmen daran teil. "Eine gute Mischung für einen interessanten Dialog", bescheinigte Rektor Prof. Jürgen Werner in seiner Begrüßung den Organisatoren und Referenten. Aus der näheren und weiteren Umgebung gekommen waren beispielsweise sowohl Vertreter von Firmen aus der Medizintechnik in Tuttlingen, der Präzisionsteileindustrie, dem Kunststoffspritzguss sowie Maschinenbau als auch Kommunikationsunternehmen, Steuerkanzleien, Unternehmensberatungen und soziale Organisationen. Neun Redebeiträge befassten sich mit Werten und Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung in Zeiten von Industrie 4.0, Forschungsergebnissen zur Lebenszufriedenheit, Vertrauen, Kooperationen statt Konkurrenz oder etwa der Implementierung nachhaltiger Unternehmensstrategien anhand der Deutschen Bahn.

Ausschlaggebend für die Wahl des Kongressthemas waren nach Aussage von Prof. Dr. Martin Plag die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen und die Auswirkungen sich wandelnder Werte auf die Steuerung von Unternehmen und anderen Organisationen. Als Beispiel zitierte er Rügenwalder-Chef Christian Rauffus mit dem Satz "Die Wurst ist die Zigarette der Zukunft". Die Konsequenz des Wurstfabrikanten auf diese Anzeichen seien die Ausweitung des Sortiments auf vergetarische Produkte gewesen, berichtete der Leiter des Studiengangs Controlling und Consulting. Aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchteten die einzelnen Referenten aktuelle Trends, Problemfelder und mögliche Lösungsansätze im Rahmen einer nachhaltigen wertorientierten Steuerung auf. Ralf Dillerup zufolge richtet sich der Erfolg eines Unternehmens zwar an Profit und Wachstum aus, doch gehe es auch um eine ökologieorientierte Führung. Innovative Produkte mit Nachhaltigkeit seien gefordert. So habe Hipp etwa die ökologische Landwirtschaft mit begründet, machte der Leiter des Masterstudiengangs Unternehmensführung an der Hochschule Heilbronn deutlich. Hinzu kommen ethische Werte, zu denen Gerechtigkeit, Solidarität und Inklusion ebenso zählen wie Fairness, Integrität und weitere. Darüber hinaus sei bereits ein Fuß in die vierte industrielle Revolution gesetzt, in der Daten der Rohstoff der Zukunft sind. Im Rahmen der Vorträge aus den Bereichen Controlling, Unternehmensstrategien und -führung hob sich der Beitrag von Dr. Astrid Sterzel hervor. Mit dem Titel "Gut gemeint ist noch nicht gut gemacht - Wertorientierung plus Professionalität als Fundament der Arbeit einer (sozialen) NGO (Nichtregierungsorganisation)" erläuterte die Geschäfsführerin die Flüchtlingsarbeit von Refugio in Villingen-Schwenningen. Die Einblicke in die Arbeit ihrer Organisation machte deutlich, dass die Kontaktstelle für traumatisierte Flüchtlinge zunehmend sowohl unter finanziell als auch personell schwierigen Bedingungen zu agieren hat. Zum Abschluss des Kongresses zeigten Vertreter der Firma Trumpf in Ditzingen und der Deutschen Bahn AG an Fallbeispielen auf, welch große Rolle Werteorientierung und nachhaltige Strategien in der Privatwirtschaft spielen. FOTOIMPRESSIONEN