Campus Abend – Thema "Verschickt, verletzt und verschwiegen. Kinderverschickungen in Baden-Württemberg zwischen 1950 und 1990"
Einen besonderen Campus-Abend gibt es am Montag, 24. Februar, um 18 Uhr zu erleben. Dann wird eine Ausstellung rund um das Thema der Verschickungs-Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schrambergerstraße 26 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ausstellung möchte das Leid der Betroffenen sichtbar machen, über strukturelle, medizinische und pädagogische Hintergründe aufklären und Lehren für die heutige Soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ziehen. Zudem wird es die Möglichkeit geben, mit Zeitzeug*innen über ihre persönlichen Erfahrungen ins Gespräch zu kommen.
Die Ausstellung wurde von Studentinnen des Studiengangs Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Gut organisiert und gestaltet. An diesem Abend werden Fatma Korkmaz, Elina Hund, Natalie Werner, Lina-Marie Hölz, Anna Weiß, Leonie Schneider und Kim Gebert gemeinsam mit ihrer Studiengangsleitung durch die Ausstellung führen und im Anschluss daran Raum für einen fachlichen und persönlichen Austausch geben. Interessierte sind herzlich willkommen.
Zum Inhalt der Ausstellung: Nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1990er-Jahre wurden Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren für sechs bis zwölf Wochen in zahllose Kinderkurheime, Kinderheilstätten oder Kindersanatorien an der See, im Mittelgebirgsraum oder in den Bergen verschickt, um sich dort auf Anraten von Ärzt*innen zu erholen. Das Land Baden-Württemberg spielte hierbei eine bedeutende Rolle – sowohl im Blick auf die Anzahl der verschickten Kinder als auch beim Betrieb der Einrichtungen. Viele Kinder kamen seelisch verletzt von den Kuraufenthalten zurück, weil ihre Bedürfnisse nach Sicherheit, Bindung und Geborgenheit nicht gesehen oder bewusst missachtet wurden. Das Leid wurde meist jahrelang verschwiegen, da viele Kinder aus Scham oder durch Schweigegebote sprachlos gemacht wurden, die Eltern das erlittene Leid nicht sehen oder wahrhaben wollten und erzieherische Gewalt gesellschaftlich akzeptiert war.
Die Ausstellung möchte das Leid der Betroffenen sichtbar machen, über strukturelle, medizinische und pädagogische Hintergründe aufklären und Lehren für die heutige Soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ziehen.

Event details
Location | Schrambergerstraße 26 in 78054 Villingen-Schwenningen |
Date | 24.02.2025 |
Time | 18:00 |