Studie zu Rassismuserfahrungen und Gesundheit
Intergenerationale Weitergabe von Rassismuserfahrungen ehemaliger Gastarbeiter:innen in Deutschland
Dass Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen eine erhebliche Auswirkung auf das Wohlbefinden Betroffener haben kann, ist aus Sicht der Forschung unumstritten. Erkenntnisse aus der Traumaforschung lassen darüber hinaus darauf schließen, dass Leiderfahrungen sich auf nachfolgende Generationen auswirken, an diese „weitergegeben“ werden können. Allerdings wurden die intergenerationalen Auswirkungen dieser Erfahrungen im deutschsprachigen Raum bisher kaum erforscht.
Mit einem neuen Forschungsvorhaben sollen besonders die sogenannten Gastarbeiter:innen in den Fokus rücken, die seit den 1960er Jahren ihre Heimat in verschiedenen Ländern verlassen haben, um sich in Deutschland eine neue Zukunft aufzubauen. Während sie einen erheblichen Beitrag zum wirtschaftlichen Wohlstand der deutschen Gesellschaft geleistet haben, wurden ihre Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung oft übersehen oder ignoriert.
Ziel der Untersuchung ist es herauszufinden, welche Erfahrungen und Einstellungen diese Personengruppen zu Rassismus haben und was an die nachfolgenden Generationen weitergegeben wurde sowie inwiefern dies die Wahrnehmung und Bewältigung eigener Rassismuserfahrungen erschwert oder begünstigt. Dazu sind Interviews mit in Deutschland lebenden ehemaligen Gastarbeiter:innen und deren Kinder und Engelkinder aus verschiedenen Herkunftsländern geplant.
Indem das Untersuchungsvorhaben Erfahrungen von und Umgangsweisen mit Rassismus von migrierten Menschen sowie deren eventuelle Weitergabe an Nachfolgegenerationen in Zusammenhang mit gesundheitlichen Aspekten bringt, grenzt es sich von auf Rassismus fokussierten Studien anderer Institute ab. Hierin spiegelt sich auch die besondere Rolle des Instituts für Transkulturelle Gesundheitsforschung (ITG), das sich in Forschung und Lehre gesundheitswissenschaftlichen Fragestellungen vor dem Hintergrund zunehmender Internationalisierung der Gesundheitsforschung und Gesundheitsversorgung widmet.
Das Forschungsvorhaben trägt dazu bei, Risikofaktoren für die psychische Gesundheit in den bestehenden Angeboten der psychosozialen und gesundheitlichen Versorgung zu berücksichtigen, um eine angemessene und wirksame Versorgung zu gewährleisten. Darüber hinaus ermöglicht es ein umfassendes Verständnis der intergenerationalen und gesellschaftlichen Zusammenhänge von Rassismuserfahrungen, um diese Erfahrungen angemessen aufzuarbeiten und Anti-Rassismus- sowie Anti-Diskriminierungsarbeit für ehemalige Gastarbeiter:innen und ihre nachfolgenden Generationen relevant zu gestalten.
Ansprechpersonen: Zelal Ag, Jan I. Kizilhan
CENTAUR
Supporting, mobilizing and empowering creative and cultural industry entrepreneurs and educators towards social change
To protect against the rapid spread of the virus, all countries around the world have adopted protective measures, some of them drastic, which severely restrict citizens' freedom of movement and choice. As a result, cultural and leisure facilities, schools, day-care centres and universities were closed, as were numerous shops that did not serve the needs of daily life. The entire world economy will not be spared the consequences of Covid-19. Some politicians are already saying that we are facing the worst crisis since the Second World War. Unemployment will inevitably also rise, which is not only a major loss at individual level, but also puts additional pressure on the economy. The consulting firm McKinsey, for example, estimates that around 59 million jobs could be lost in the course of the Corona pandemic. In the EU countries this would correspond to an unemployment rate of 7.6%. This would particularly affect the wholesale and retail sector, restaurants, the tourism industry as well as the arts (music, performance arts) and entertainment sector.
The project focuses on key players of the creative sector, therefore, aims at:
a) supporting, mobilizing and empowering entrepreneurs (organisations and individuals), active in the creative sector and in the EU cultural tradition, to develop online collaboration and sustainable networks for sharing their knowledge with trainers and adult learners;
b) supporting, mobilizing and empowering educators to use online collaboration and tools for raising awareness of the benefits of teaching and creative activities, especially in the EU cultural tradition, including music, performing arts;
c) raise interest and offer skills in adults, to develop their creativity in constructive ways and in support of inclusion, especially of migrants and other marginalized groups.
Corona-Krise: Arbeit mit Migrant*innen
Das Institut für Transkulturelle Gesundheitsforschung (ITG) zielt in Forschung und Lehre auf eine Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von Menschen aus anderen Kulturen. Für eine bedarfsgerechte Versorgung von Migrant*innen und geflüchteten Menschen ist es notwendig, kulturelle Aspekte in psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen zu integrieren. Vor diesem Hintergrund widmet sich das ITG der Erforschung von unterschiedlichen kulturell geprägten Konzepten zu Krankheit und Gesundheit, entwickelt kultursensible Interventionsangebote im In- und Ausland und führt Weiterbildungen zu transkulturellen Inhalten für Fachkräfte in Gesundheitsberufen durch.
Auf dieser Plattform informieren wir über kulturspezifische Aspekte bei der psychosozialen Versorgung von Migrant*innen und geflüchteten Menschen in der Corona-Krise.
Unterstützt wird die Plattform, einschließlich einer kurdischen Version für die Menschen im Nordirak, durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Air Bridge
Cooperation of the Institute for Transcultural Health Science (ITG) with the AIR BRIDGE to help children after the war
Air Bridge
As one humanitarian initiative from Lower-Saxony the “Luftbrücke Irak” (air bridge Iraq) shows the immense human commitment of the German citizens to support people in poverty and distress in war areas, to ease their suffering and give innocent children a new chance for a better life.
The initiative was founded after an urgent appeal from Iraq in late summer of 2007 in the City of Peace Osnabrueck. It is about the aid for young victims of war.
https://luftbruecke-irak.de/ueber-uns/
Project
When troops of the self-proclaimed “Islamic State” (IS) conquered areas of northern Iraq in August 2014, they turned against the religious minorities in the region, particularly against Yazidis, with extreme brutality. Many men were executed; women and children were kidnapped and systematically raped. The medical and psychological problems occurring as a result of the combination of individual perception of traumatic experiences, collective and cultural traumatisation and the subsequent migration and refugee crisis are therefore quite extraordinary. They require new and well-thought-out concepts of integrated medical care.
IPP
Institute for Psychotherapy and Psychotraumatology
University of Duhok
After the IS controlled large parts of Iraq and killed, arrested, abused and tortured thousands of people, the extent of the psychological stress, especially trauma disorder, became obvious. Since health care in the Kurdistan and Iraq region did not have sufficient psychotherapists, the Institute for Psychotherapy and Psychotraumatology and Master Program was founded under the direction of Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan (Institute for Transcultural Health Science - DHBW ) and Prof. Dr. Martin Hautzinger (University of Tübingen) at the University of Duhok.
These general prevalence rates of psychological stress in crisis regions indicate, in addition to the need for research, a qualitative training of specialists working with highly traumatized patients. For this reason, the university Master's programme was developed on the German model, in which students complete a double qualification, a Master's degree in psychotherapy and psychotraumatology and a licensed psychotherapist.
The IPP and the MASPP aim to teach and train psychologists in psychotherapy and psychotraumatology to support the local mental health services with clear long-term goals.
The IPP and the MASPP program is funded by the Ministry of Foreign Affairs of Germany, the Ministry of Science, Research and Arts of Baden-Württemberg, Germany and the DAAD (German Academic Exchange Service).

Evaluation und Handbuch IPP
Evaluation und Erstellung eines Handbuchs des Projekts „Aufbau des Masterstudiengangs und Psychotherapeutenausbildung am Institute for Psychotherapy and Psychotraumatology (IPP) an der Universität Duhok/Nordirak“
Im März 2017 nahm das Institut für Psychotherapie und Psychotraumatologie in Duhok im Nordirak seine Arbeit auf (s. Projektbeschreibung oben). Bis 2023 sollen alle Aktivitäten und Aufgaben des IPP nach und nach von der Universität Dohuk selbst übernommen werden.
Hierzu soll bis 2023 vorbereitend eine wissenschaftliche Evaluation des Gesamtprojektes und eine Dokumentation der Erkenntnisse in Form eines Handbuchs erfolgen. Dafür werden alle Prozessabläufe des Pilotprojekts festgehalten und alle Beteiligten zu ihren Erfahrungen befragt. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, die Qualität der Ausbildung am IPP zu verbessern und zur nachhaltigen Planung der Lehre und Forschung beitragen. Ein weiteres Ziel ist es, die Prozesse des Pilotprojekts transparent zu machen, und somit als Best-Practice-Beispiel weiteren Hochschulen im Irak und in anderen Postkonfliktregionen zu dienen.
Das Evaluationsprojekt wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.
Ansprechpersonen: Julia Beckmann, Jan I. Kizilhan

LIFELINE
Suizidprävention in den Flüchtlingscamps im Nordirak
Das Leben in den Flüchtlingscamps, die politische ungeklärte Perspektive für ein besseres Leben sowie der wirtschaftlichen und sozialen Problemen, auch die mit der gegenwärtigen COVID19-Pandemie verbundenen Einschränkungen, verstärken die psychischen Belastungen, weshalb einige Menschen, tragischerweise ungewöhnlich viele junge Menschen, sich das Leben nehmen.
Die Risiken für Hoffnungslosigkeit und suizidale Handlungen insbesondere bei den der Postkonfliktregion sind: Krieg, Vertreibung, Flucht, Gefangenschaft, Misshandlungen und lebensbedrohliche Katastrophen, Zerstörung von Häusern und Eigentum, von Geschäften, von Gemeinden, sozialen Gruppen, Familien, generell von Beziehungen, das Leben in der Fremde bzw. in den Flüchtlingscamp, z.T. seit mehr als sechs Jahren, Perspektivlosigkeit, Verlust von Kontrolle über die Lebenssituation, Isolation. Weitere, individuelle Risikofaktoren für Suizidalität sind: psychische Erkrankungen, finanzielle Verluste, Schmerzen, Trauma, Verlust von Familienmitgliedern, Entführung, sexuelle und familiäre Gewalt.
Jeder Suizid ist eine Tragödie und Suizide sind vermeidbar. Es sind vor allem junge Frauen davon betroffen. Diese Fakten und das Fehlen rechtzeitiger Interventionen machen Suizidalität zu einer ernsthaften Krise in der jesidischen und kurdischen Gemeinschaft. Hier musste dringend gehandelt werden.
Vor diesem Hintergrund ist angegliedert an das Institut für Psychotherapie und Psychotraumatologie (IPP) und ihre Institutsambulanz (IPP – German Clinic for Psychotherapy) an der Universität Duhok für ein Jahr eine Hotline (Lifeline) nach dem deutschen Vorbild einer Telefonseelsorge eingerichtet. Durch die Unterstützung der Schwäbischen Zeitung und Kooperation mit dem Gesundheitsdirektoriat und den Leitern der Flüchtlingscamp ist ein Team aufgebaut worden, um auf das Thema aufmerksam zu machen und haben die Möglichkeit 24 Stunden anonym anzurufen.
Ausgebildete Psychotherapeuten mit einem Masterstudiengang des Instituts für Psychotherapie und Psychotraumatologie der Universität Duhok (Leitung Prof. Kizilhan) sollen die Menschen in Krisensituationen helfen, u.a. um mit vorhandenen Suizidgedanken umzugehen oder bei Suizidgedanken mit Umsetzungstendenzen in die stationären oder ambulante zu vermitteln.
Das Projekt wird gefördert von der Schwäbischen Zeitung "Helfen bringt Freude".
Ansprechpersonen: Claudia Klett, Jan I. Kizilhan

Inventory for Justice and Trauma
Developing an Inventory for Justice and Trauma
According to experts, psychological injuries of survivors of great injustices and crimes against humanity can only be cured if the survivors experience justice. Although it is the task of the judiciary to hold the perpetrators accountable and to establish reparations and other means to restore justice, this can often take years. In addition, legal steps alone do not necessarily sufficiently change the psychological situation of those affected. For this reason, the psychological consequences of the experiences of injustice must be considered and treated in order to support survivors in their healing process.
Yet, the topic of justice has so far hardly found its way into the psychotherapeutic treatment of traumatized people. The aim of our study is to gather psychological and emotional strategies in dealing with serious experiences of injustice. Moreover, we aim to investigate connections between an injured sense of justice and other psychological and psychosocial consequences of experiences of violence.
We are currently developing an inventory which records the perception of injustice among traumatized people. The development of the inventory is based on focus groups with survivors of various experiences of injustice in crisis regions and on interviews with experts in the field of justice. To verify the validity and reliability of the inventory, surveys with survivors of the genocide in their countries of origin and refugees in Germany are planned.
At a later stage, we are planning on integrating our findings into the trauma therapy of survivors of oppression, persecution, and violence from war and crisis regions. Building on the Traumaworkbook (Kizilhan et al. 2019), which was developed here at the Institute for Transcultural Health Research (ITG), we plan modular units with strategies and methods focusing on justice and how to deal with injustice. These will later be implemented in psychotherapeutic and psychosocial work. Moreover, they will be examined in practice and compared to existing treatment concepts in order to determine their effectiveness.
Contact: Johanna Neumann, Jan I. Kizilhan
Kollegiale Beratung Online
Potentiale von Kollegialer Beratung Online für Fachkräfte in der Traumaarbeit
Fachkräfte, die mit traumatisierten Menschen arbeiten, sind großen Belastungen ausgesetzt. Gleichzeitig stehen gezielte Unterstützungsmaßnahmen zum Umgang mit traumatischen Stress für Fachkräfte insbesondere aus psychosozialen und pädagogischen Arbeitsfeldern nicht ausreichend zur Verfügung.
Mit der für den berufsbegleitenden Zertifikatskurs „Transkulturelle Traumapädagogik“ anzubietenden Kollegialen Beratung Online reflektieren die Lernenden ihre Arbeit mit traumatisierten KlientInnen. Das kooperative, webgestützte und textbasierte Lernszenario zielt darauf ab, die professionelle Handlungskompetenz der Lernenden im Umgang mit Trauma-Betroffenen zu erhöhen und als eine Methode der Psychohygiene Belastungen zu reduzieren. Der hohe Stellenwert der Fallarbeit in weiteren Studiengängen der DHBW und die in der Berufspraxis entwickelte Methode des Heilsbronner Modells bieten ideale Anknüpfungspunkte für einen hochschulinternen sowie auch –externen Transfer der Lehrinnovation.
Ansprechpersonen: Kornelia Schlegel, Jan I. Kizilhan
Gefördert durch: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V.

Spirituelle und religiöse Ressourcen
Spirituelle und religiöse Ressourcen zur Verarbeitung schwerer Erlebnisse nach Flucht und Migration.
Entwicklung von Weiterbildungsangeboten in interreligiöser und transkultureller Perspektive unter besonderer Berücksichtigung des Mediums Kunst.
Religion ist für Menschen, die heute durch Flucht und Migration zu uns kommen, oft ein reichlich unsicheres Gewässer: Bedrohung (Krieg und Gewalt im Namen von Religion) und Hilfe gleichzeitig und beides in einer ambivalenten Mischung. Gerade für die Verarbeitung der existenziell erschütternden, traumatischen Erfahrungen bei Krieg und Flucht und angesichts der Herausforderungen, in einer neuen Kultur Fuß zu fassen, kommt Spiritualität und Religion aber auch eine besondere Bedeutung zu. Betroffene erzählen, dass der Glaube und der Kontakt zu einem unzerstörbaren Kern im eigenen Innern eine überlebenswichtige Ressource war. Für Menschen aus familienorientierten Gesellschaften spielen im Zusammenhang mit Schmerzen und Belastungen religiöse Deutungen und Praktiken eine große Rolle. Auf Seiten der (ansässigen) Begleitenden findet sich aber oft eine Scheu, Unsicherheit und Ratlosigkeit, diese Dimension zu thematisieren, auch aus Angst vor dem Gewaltpotenzial von Religionen sowie aufgrund einer mangelnden Sprachfähigkeit oder Selbstreflexion.
Ziel des Projektes sind Weiterbildungsangebote, insbesondere im Rahmen der Transkulturellen Traumapädagogik, die Begleitende befähigen, Menschen für ihre spirituell-religiösen Ressourcen zu sensibilisieren und mit den problematischen Seiten von Religion und Spiritualität umzugehen. Als Zugangsweise wählen wir Kunst in unterschiedlichen Ausdrucksformen. Denn Kunst vermag in jeder Kultur in besonderer Weise spirituelle Quellen zu erschließen und den Horizont zu öffnen für Transzendenzerfahrungen. Außerdem bietet sie in der Begegnung die Chance, die Themen von Spiritualität und Religion mit Zurückhaltung ins Gespräch zu bringen. Für die alltägliche Praxis eignet sie sich, um Kraftquellen präsent zu halten oder neu aufzusuchen.
Zielgruppen
Fachkräfte in psychosozialen, pädagogischen oder therapeutisch-medizinischen und pflegerischen Berufsfeldern, die in ihrem Arbeitsbereich Kontakt mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen mit psychischen Belastungen haben, insbesondere mit Migrationshintergrund, und alle, die Interesse haben an einer Erschließung spirituell-religiöser Ressourcen in ihrem Berufsfeld, besonders mit Hilfe von Kunst.
Projektleitung: Prof. Dr. Lydia Maidl in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Ansprechpartner: Weltethos Institut Tübingen, Erich Schickling Stiftung
Gefördert von: Karl Schlecht Stiftung, Via Cordis Stiftung

Reparations after Genocide
Collective and Moral Reparations for Ezidi Survivors of Genocide - A Field Study
The attacks against the Ezidi ethno-religious minority in Sinjar by fighters of the armed group referring to itself as the Islamic State (“IS”) constitute genocide under the 1948 Convention for the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide, as recognized by, inter alia, the United Nations. While government bodies, human rights organizations and journalists have extensively documented crimes against the Ezidis, and despite the number of survivors who have been liberated and are ready to testify, legal proceedings are yet to commence. No large-scale reparation mechanism has been implemented yet by Iraq or the Kurdistan Regional Government for survivors of the genocide, either as a result of legal proceedings or as part of an administrative program.
In this research, we conduct a qualitative study in Northern Iraq and the Kurdistan Region including purposeful interviewing of survivors and families of victims highlighting the Ezidi community’s interests, thereby drafting a framework of collective and moral reparations implementable independent from legal proceedings.
The objective is to design a framework of collective and moral reparations, shaped in light of data collected on the ground and analyzed together with previous examples of reparation schemes implemented as part of transitional justice programs in other post-conflict countries. This study is expected to inform Iraqi and Kurdish policy makers, in addition to foreign development agencies, in helping them direct resources to where they are needed.
Another significant objective is to empower survivors of the genocide, a majority of whom are female survivors of sexual violence, by giving them a platform to voice their needs, opinions and expectations for symbolic collective reparations.
Ansprechpartner: Jan I. Kizilhan, Güley Bor
Kooperationspartner:
Institute for Psychotherapy and Psychotraumatology (IPP), University of Duhok, Irak
Ziviler Friedensdienst (ZFD), Germany

MIMI
Capacity Building zur Gewaltprävention für geflüchtete Männer in Deutschland
Konzeptentwicklung und Schulung von Männern zu Mediatoren für Gewaltprävention und Selbstschutz
Die Erfahrungen des bisherigen Projektverlaufs von „MiMi – Gewaltprävention mit Migrantinnen für Migrantinnen – Capacity Building zur Gewaltprävention, zu Selbstschutz und Empowerment für geflüchtete Frauen und Mädchen in Deutschland 2016“ (MiMi-Gewaltprävention) haben gezeigt, dass Informations- und Präventionsarbeit nicht allein Frauen, sondern auch Männer ansprechen muss. Auf der Grundlage des Konzepts für Frauen wurden daher Schulungsinhalte und Informationsmaterialen für Männer entwickelt, zur geschlechtsspezifischen Betrachtung von Gewalt und Sexualität und dem Umgang damit.
An verschiedenen Standorten wurden bundesweit Männer mit Migrationshintergrund geschult. Diese informieren nun als interkulturelle Mediatoren kultur-, sprach- und geschlechtssensibel über Formen der geschlechtsspezifischen Gewalt, Prävention von Gewalt, Umdeutung von kultureller und struktureller Gewalt, Alternativstrategien sowie über Schutzmöglichkeiten und Handlungsstrategien. Begleitend wurde ein Ratgeber für geflüchtete und neuzugewanderte Männer entwickelt. Ehrenamtliche und Fachkräfte aus dem Gewaltschutzsystem sowie dem Hilfesystem für geflüchtete Menschen werden geschult und vernetzt.
Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird das Projekt durch das Projektteam der DHBW Villingen-Schwenningen, unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Kizilhan. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Rahmen einer bundesweiten Fachtagung am 19. Dezember 2018 in Berlin vorgestellt und diskutiert.
Ansprechpartner: Jan I. Kizilhan, Claudia Klett, Andreas Sauter
Kooperationspartner:
Ethnomedizinisches Zentrum e. V.
gefördert durch: Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
Informationen zur Fachtagung am 19. Dezember 2018 in Berlin: Tagungsprogramm Tagungungshomepage MIMI

PSYCH-On
Digitales Lernangebot: PSYCH-On
Im Pilotprojekt wurden von Oktober 2014 bis März 2018 E-Learning Module zum Thema „Gesundheit – Psychische Erkrankungen und Rehabilitation“ erarbeitet. Entwickelt wurde PSYCH-On für den Studiengang Soziale Arbeit als ergänzendes Lehr- / Lernangebot. Der Kurs behandelt aus der Perspektive der Sozialen Arbeit ausgewählte psychische Störungsbilder der ICD-10 Klassifikation und störungsübergreifende Spezialthemen. Er besteht aus elf Lerneinheiten, durch die ausgewiesene Fachexperten/-innen zusammen mit erfahrenen Sozialarbeitenden führen. Die Wissensvermittlung erfolgt durch Video- und Audiosequenzen, animierte Grafiken und Selbsttest-Aufgaben. Durch seinen modularen Aufbau kann PSYCH-On sowohl zum Selbststudium als auch in Blended Learning Szenarien eingesetzt werden.
Ansprechpartner: Jan I. Kizilhan, Kornelia Schlegel, Christiana Nolte
Kurzeinführung zu den Inhalten des Lernangebots:
OMID
Frühe Hilfen für traumatisierte Flüchtlinge
Traumatisierten geflüchteten Menschen soll frühzeitig fachlich kompetente Hilfen angeboten werden. Aufgabe ist es, neue und frühzeitige niederschwellige Unterstützungsangebote für traumatisierte Flüchtlinge, Kinder und Erwachsene, vor Ort in den Gemeinschaftsunterkünften anzubieten, weiter zu entwickeln und umzusetzen.
Ziele des Projekts
- Schaffung neuer Vernetzungen mit bisher nicht genutzter Fachkompetenz
- Entwicklung und Umsetzung neuer und frühzeitiger Unterstützungsangebote für traumatisierte Flüchtlinge vor Ort in den Flüchtlingsunterkünften
- Entwicklung und Umsetzung stützender seelsorgerischer Angebote
- Ergebnissicherung durch wissenschaftliche Begleitung
- Sicherung der Nachhaltigkeit über das Projektende hinaus, sowohl finanziell wie inhaltlich
Ansprechpartner: Jan I. Kizilhan
Projektträger: Caritasverband für Stuttgart e.V.
Gefördert durch: Landeshauptstadt Stuttgart, des bischöflichen Ordinariats der Diözese Rottenburg-Stuttgart und aus Eigenmitteln des Caritasverbands für Stuttgart e.V.
